Alter ist relativ … aber nicht egal

Alter ist relativ … aber nicht egal

Gestern konnte ich im Restaurant meinen Blick nicht von einer älteren Dame abwenden, die die 70 längst erreicht hatte, inzwischen von Botox, Hyaluron, Silikon und Co. allerdings beinahe katzenhaft entstellt war. Der Effekt, den ihr Gesicht auslöste, ließe sich am ehesten mit dem eines schweren Verkehrsunfalls vergleichen – ich war bei Weitem nicht die einzige, die nicht wegschauen konnte.

Wohin der ganze Jugendwahn führt, kann man derzeit auch an der 49-jährigen Demi Moore sehen. Sie ist längst vom einstigen Traum aller pre- und postpubertären Männer zu einem hysterischen Nervenbündel mutiert, das die Trennung vom 15 Jahre jüngeren Asthon Kutscher auch nach einem Dreivierteljahr noch nicht annähernd verarbeitet hat. Inzwischen verstoßen von den eigenen Kindern, die sich das Elend der Mutter nicht mehr mit ansehen wollen, rutscht die vielfach Operierte, Abgesaugte und Gestraffte mehr und mehr in eine altersbedingte Psychose ab.

Schon paradox: Während viele 13- bis 15-jährige Mädchen versuchen, älter zu wirken, als sie sind – durch hohe Absätze, knappe Kleidung und die daraus oft resultierende frühe Schwangerschaft, versuchen viele 40 bis 50-jährige Frauen, jünger zu wirken als sie sind – durch hohe Absätze, knappe Kleidung und eine aus einer langwierigen und teuren Hormontherapie resultierenden späten Schwangerschaft.

Da für mich aus verschiedenen Gründen weder Kinder noch allzu knappe Kleidung in Frage kommen, versuche ich, der drohenden Midlifecrisis anderweitig entgegen zu wirken. Und so habe ich mir mit 41 ein Longboard gekauft und roller als »Paranoid Park Mutti« durch den Kölner Stadtwald. Kann man albern finden, Spaß macht es trotzdem. Bis mich der erste Teenager überholt …

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