Augustines – Augustines

Augustines – Augustines

We Are Augustines sind in den vergangenen Monaten namentlich zu Augustines geschrumpft. Was die Bandmitglieder dazu bewogen hat, zukünftig auf die ersten zwei Wörter ihres Bandnamens zu verzichten, wissen nur sie selbst. Immerhin könnte das bei dem einen oder anderen durchaus zu Irritationen führen. Mit und als Augustines haben Billy McCarthy, Eric Sanderson und Rob Allen jetzt jedenfalls ihren zweiten Longplayer veröffentlicht.

Co-produziert wurde das Werk von Peter Katis, der so ansehnliche Referenzen wie The National, Interpol und Jónsi vorweisen kann. 2012 sorgte das eher melancholische Debütalbum „Rise Ye Sunken Ships“ – damals eben noch als We Are Augustines – bei Musikfans wie Kritikern für jede Menge Danksagungen, so dass die Neugier auf das Follow-up durchaus als vorfreudig bezeichnet werden konnte. Mit „Augustines“ legen die Indie-Rocker aus New York nun nach, und das nicht minder dankenswert. War der Sound des Vorgänger noch geprägt vom Schicksal ihres Frontmanns Billy McCarthy, der privat so einiges einstecken musste wie den Tod seiner Mutter und seines Bruders, zeigt man sich heute zuversichtlicher. Die neuen Stücke möchten als Aufbruch in eine neue, hoffnungsvolle Zukunft verstanden werden, und vielleicht ist die Namensänderung nur ein weiteres Indiz dafür. Am Ende ist es genau das, was den Songs eine Tiefe verleiht, mit der sich die Band abseits des Rockmainstreams platziert.

Die Stücke vereinen Intimität und Epik, funktionieren auf kleinem Raum ebenso wie im großen Stadionkontext. Die Band selbst bezeichnet „Augustines“ als einen Rundgang, auf den sie sich nach einschneidenden Erfahrungen begeben hat, um sich selbst wieder zu finden. Weitere Einflüsse lieferte auch McCarthys Motorradtour durch Kenia, die Türkei, Mexiko und Alaska sowie zurück zu seinen Wurzeln in der ehemaligen Heimat Kalifornien. Ebenso vielfältig wie diese Länder ist das Album, das dann in Gemeinschaftsarbeit in einer zum Studio umgebauten Kirche in Geneseo, New York entstand. Ein optimistisch geprägtes Album-Highlight im häufig öden Einerlei der alltäglichen Indierock-Releases.

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