(Don’t) Keep Control

(Don’t) Keep Control

Da ist es also, das neue Jahr. 2015 – klingt ganz schön nach Zukunft. Allerdings können Autos noch immer nicht fliegen, wie man vor einigen Jahrzehnten vermutet hat. Aber man kommt immerhin der fahrerlosen Steuerung immer näher. Habe ich gehört. Für mich wäre das nichts, denn mir macht schon der Tempomat Angst.

Er vermittelt mir ein Gefühl des Kontrollverlusts. Ein selbstfahrendes und -entscheidendes Auto ist für mich quasi der Inbegriff von Kontrollverlust. Wie unangenehm der sein kann, weiß jeder, der schon mal betrunken war – Silvester zum Beispiel. Findet man sich selbst in diesem Moment witzig, eloquent und hinreißend, muss man rückblickend doch zugeben, dass Lallen, Torkeln und albernes Gekicher wenig Anmutiges haben. Spaß macht es natürlich trotzdem.

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Auch der Kontrollverlust beim Essen über die fetten Weihnachtstage lohnt sich nicht. Was haben wir davon? Jede Menge gute Vorsätze zum neuen Jahr und übervolle Fitnessstudios. Zumindest bis Februar, dann wird auch diese Welle wieder abebben. Nicht etwa, weil alle ihr Ziel schneller erreicht haben als erwartet, sondern weil sich die Prioritäten wieder in den Normalbereich verschieben. Statistisch gesehen ist es übrigens am 17.01. vorbei mit dem Hinterhecheln der frisch aufgewärmten Ideale aus den Vorjahren. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass der Mensch in großen Teilen im Laufe seines Lebens immer ein klein wenig an Gewicht zulegt. Im Moment des großen Fressens selbst, wenn das Gewissen Pause macht und der Bauch voller und runder wird, könnte der Genuss allerdings kaum größer sein.

Da Kontrollverlust im Moment des Kontrollverlusts selbst meist eine Menge Spaß macht – in meinem Falle bildet nur der Tempomat hier eine Ausnahme – plädiere ich natürlich immer dafür, sich auch 2015 das eine oder andere Mal so richtig gehen zu lassen. Mit allem, was dazu gehört, sofern es einem selbst und anderen nicht langfristig schadet, sondern maximal den eigenen Ruf ruiniert.

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