Es schlägt 13. Zeit zu gehen.

Es schlägt 13. Zeit zu gehen.

Fragt mich jemand, ob ich abergläubisch bin, kann ich diese Frage nicht mit gänzlich reinem Gewissen verneinen. Zwar bilde ich mir oberflächlich ein, recht aufgeklärt durch unsere schnelllebige, moderne Welt zu wandeln, doch erwische ich mich immer wieder dabei, gewisse ganz offensichtlich sinnlose Rituale zu vollziehen, von denen ich mir dennoch Erfolg verspreche.

Darunter fällt zum Beispiel der ans Universum gerichtete Wunsch nach einem Parkplatz vor der Tür, wenn ich viel zu schleppen habe. Funktioniert leider nur bedingt und ist stets abhängig von Wochentag und Uhrzeit, was wohl wenig überrascht. Außerdem vermeide ich es, unter Leitern hindurch zu gehen, gehe schwarzen Katzen aus dem Weg, wenn sie von links kreuzen wollen und töte keine Spinnentiere, weil ich denke, dass es schlecht für mein Karma ist. Gutes Karma ist eben wichtig, um nicht als eben solches Viehzeug irgendwann wiedergeboren zu werden. Womöglich hat sich das aber bis es soweit ist auch schon rumgesprochen und das Leben als Spinne ist dann aufgrund des massiven Karmahortens überall äußerst entspannt. Vielleicht gibt es bis dahin auch schon aus eben diesem Grund gar keine Spinnen mehr?! Ich schweife ab …

Gerade versuche ich aus einem mir völlig unerfindlichen Grund zu resümieren, was die Zahl 13 für mich bedeutet. Bin ich Triskaidekaphobikerin? So nennt man Menschen mit einer irrationalen Angst der Zahl 13 gegenüber. Bei mir sorgt allerdings das Wort selbst weit mehr für nasse Handinnenflächen. War ich mit 13 ein glücklicher Teenager? Gibt es überhaupt glückliche 13-Jährige? Dank starker pubertärer Tendenzen gerade in diesem Lebensjahr wohl eher nicht. 13 Punkte in Flensburg können einem schon ziemlichen Stress bereiten, und wenn man an einem Abend im Club auf 13 seiner Ex-Freunde trifft, ist das sicherlich auch kein Spaß.

Allerdings ist es doch recht gewöhnlich, die 13 als seine „persönliche“ Unglückszahl zu bezeichnen. Persönlich ist das mal so gar nicht, immerhin gibt es Hotels, die komplett auf einen 13. Stock verzichten; Krankenhäuser verfügen nicht über ein Zimmer mit dieser Nummer, und auch in diversen Sportwettkämpfen sucht man sie auf dem Trikot der Teilnehmer vergebens. Wie können wir uns über den miesen Bildungsstand beschweren, wenn die halbe Welt auf die 12 die 14 folgen lässt? Zumindest in der Mathematik hätte das ja doch enorme Folgen.

Aber an irgendwas muss man ja glauben. Da mich das Universum in Köln bereits vielfach in Sachen Parkplatzproblematik im Stich gelassen hat und mir die 13 als Pechbringer einfach zu trivial erscheint, erkläre ich hiermit die Zahl 3589 zu meiner ganz persönlichen Unglücksnummer und harre der Dinge, die da nun kommen. Nur das passende Phobiker-Wort ist mir dafür noch nicht eingefallen.

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