Ewan McGregor: Etwas Obi-Wan, ein bisschen Alec Guinness

Ewan McGregor: Etwas Obi-Wan, ein bisschen Alec Guinness

Die größte Rolle im Leben von Ewan McGregor spielt – neben seiner Ehefrau – Obi-Wan Kenobi, den er seit Anfang der Nullerjahre wiederholt verkörpert. So auch in einer neuen Serie gleichen Namens auf Disney+. Im Interview mit ntv.de verrät der 51-Jährige, was ihm der Jedi tatsächlich bedeutet.

Schon 1996 schrieb Ewan McGregor als heroinabhängiger Mark Renton in „Trainspotting“ Filmgeschichte. Die wohl größte Rolle in seinem beruflichen Leben aber spielt Obi-Wan Kenobi, den er seit Anfang der Nullerjahre in insgesamt drei „Star Wars“-Filmen verkörpert. Nun widmet Disney+ dem legendären Jedi-Ritter eine sechsteilige Mini-Serie, für die McGregor erneut in seine Paraderolle schlüpfte.

Die darin erzählte Geschichte beginnt zehn Jahre nach den Ereignissen von „Star Wars: Die Rache der Sith“, wo Obi-Wan Kenobi den Untergang und das Verderben seines besten Freundes und Jedi-Lehrlings Anakin Skywalker (Hayden Christiansen) erleben musste, der sich als Sith-Lord Darth Vader der dunklen Seite zuwandte.

Im Interview mit ntv.de erklärt der 51-jährige McGregor, was die Filmreihe sowie der berühmteste aller Jedi-Ritter für ihn persönlich bedeutet und was all das bis heute mit Alec Guinness zu tun hat.

ntv.de: Mr. McGregor, wie fühlt es sich an, nach all den Jahren als Obi-Wan Kenobi jetzt auch noch eine Serie gewidmet zu bekommen?

Ewan McGregor: Ich bin in Interviews immer wieder gefragt worden, ob ich in einem Sequel zu „Trainspotting“ mitwirken und ob ich Obi-Wan Kenobi noch einmal spielen würde. Das „Trainspotting“-Sequel haben wir 2016 gedreht. Nachdem die Frage auch bezüglich Obi-Wan von mir immer wieder bejaht wurde, wandten sich Disney und Lucas Film vor ein paar Jahren an mich und hakten nach, ob ich das auch wirklich so gemeint habe. Klar, ich dachte immer, dass es eine gute Story sei, um sie weiterzuerzählen. Damals haben wir angefangen, darüber zu reden, dann hat sich das bis hierher entwickelt. Das kam also nicht aus dem Nichts, ich war Teil des Prozesses.

Wie fühlte es sich an, nach all der Zeit wieder mit Hayden Christensen zu arbeiten und an die Ereignisse von einst anzuknüpfen? Seit „Star Wars: Die Rache der Sith“ sind ja fast 20 Jahre vergangen.

Es war toll. Ich liebe Hayden. Wir haben so eine besondere Beziehung zueinander, immerhin kennen wir uns seit etwa 2000. Ich hatte ihn seit einer langen Zeit nicht gesehen und dementsprechend war es sehr emotional, wieder mit ihm zum Arbeiten zusammenzukommen.

Das Alter aller Beteiligten ist nicht das Einzige, das sich seit damals verändert hat. Auch technisch gesehen ist viel passiert. Was war die größte Veränderung am Set im Vergleich zu früher?

Wir haben für die Serie mit der Stagecraft-Technologie gearbeitet, die gab es damals natürlich noch nicht.

Dabei werden virtuelle Umgebungen in der Unreal Engine erstellt und auf einem gigantischen LED-Bildschirm dargestellt. Sie kam schon bei „The Mandalorian“ zum Einsatz. Erleichtert diese Technik das Arbeiten?

Es gibt keine Post-Produktion, keine visuellen Effekte, die nachträglich eingefügt werden. Das ist wirklich eine fantastische Sache. Es macht das Arbeiten tatsächlich so viel einfacher. Vor einem Blue Screen oder einem Green Screen muss man sich vorstellen, wo die Dinge um einen herum passieren. Hier kann man sie direkt sehen, weil man sich mittendrin befindet.

Haben Sie eigentlich alles aus dem „Star Wars“-Universum verfolgt über die Jahre? Vor allem auch die anderen beiden Disney+-Serien „The Mandalorian“ und „Boba Fett“?

Ja, ich war schon sehr hinterher, mir alle Filme noch mal anzuschauen, als klar war, dass wir „Obi-Wan Kenobi“ umsetzen werden. Und auch die Serien natürlich. Ich war vor allem überrascht von „The Mandalorian“, denn ich wusste vorher nichts darüber und mochte die Serie wirklich sehr. „Boba Fett“ habe ich noch nicht komplett geschaut, aber auch das macht mir viel Spaß. Es ist schön, verschiedenen Geschichte aus derselben Welt erzählt zu bekommen.

Der Name Ewan McGregor ist so eng verknüpft mit Obi-Wan Kenobi. Aber was bedeutet die Figur für Sie persönlich? Ist sie Freund, Feind oder sogar inzwischen ein Teil von Ihnen?

Ich denke, Obi-Wan Kenobi ist wirklich ein Teil von mir. Er ist Teil meiner Geschichte, meiner Karriere. Ich genieße es, ihn zu spielen. Ich liebte Alec Guinness in „Krieg der Sterne“ von 1977 als Obi-Wan. Und die Chance zu bekommen, einen Charakter darzustellen, der in der gespielten Zukunft von Alec Guinness übernommen wird, fasziniert mich bis heute. Ich höre Alec Guinness in meinem Kopf und wenn ich die Drehbücher lese, obwohl ich ihn nie getroffen habe. Aber ich fühle mich dadurch mit ihm verbunden.

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