„Far From Home“ in Europa: „Spider-Man“ auf rasanter Klassenfahrt

„Far From Home“ in Europa: „Spider-Man“ auf rasanter Klassenfahrt

Keine zehn Wochen nach dem Start von „Avengers 4: Endgame“ legt Marvel nach und setzt mit „Spider-Man: Far From Home“ die Geschichte fort. Zum wiederholten Mal in der Rolle des Peter Parker kann Tom Holland überzeugen, und auch Regisseur Jon Watts macht vieles richtig.

Venedig, Prag, London und Berlin – zum ersten Mal geht es in „Spider-Man: Far From Home“ für den Spinnemann nach Europa. Unter der Regie von Jon Watts, der schon für den Vorgänger „Spider-Man: Homecoming“ verantwortlich zeichnete, schwingt sich – ebenfalls zum zweiten Mal – Tom Holland von links nach rechts durchs Bild. Weitere Wiedersehen gibt es mit Samuel L. Jackson als S.H.I.E.L.D.-Boss Nick Fury, Jon Favreau als Happy Hogan, Marisa Tomei als Tante May und natürlich Jacob Batalon und Zendaya als Peters Freunde Ned und Michelle Jones aka MJ. Neu im Marvel-Boot hingegen ist Jake Gyllenhaal in der Rolle des Illusionskünstlers Mysterio.

Nach den aufreibenden Ereignissen von „Avengers 4: Endgame“ und dem „Blip“ ist es für Peter Parker an der Zeit, sich bei einer Klassenfahrt nach Europa zu entspannen. Einfach mal Spiderman Spiderman sein und die gestresste Seele baumeln lassen. Stattdessen möchte der Teenager endlich das in „Spider-Man: Homecoming“ zart gewebte Liebesband zu Klassenkameradin MJ festigen. Doch haben er und Kumpel Ned die Rechnung ohne Nick Fury gemacht, der Parker alsbald und wenig unnachgiebig rekrutiert. Ein chilliger Trip über den großen Teich ist für einen Jungen mit Superkräften eben nicht so einfach, denn auch hier treiben Bösewichte ihr Unwesen, denen es Einhalt zu gebieten gilt. Spider-Man zur Seite steht dieses Mal mit Quentin Beck alias Mysterio ein neuer, extrem vielversprechender Kollege, der sich um den seit Tony Starks Ableben verloren wirkenden Parker kümmert und sich seiner annimmt. Die Symbiose der beiden Superkräfte-Inhaber scheint perfekt …

Zwischen Teenie-Romantik und Helden-Epos

Wir begleiten Parker, seine Klassenkameraden sowie zwei trottelige Lehrkörper zunächst nach Venedig. Nach einigen charmanten Gags und gelungenen Pointen steht für Parker beziehungweise Spider-Man hier zum ersten Mal innerhalb von 130 Minuten die Rettung des Planeten an. Inkognito als Night Monkey in schwarzer Kluft. Gemeinsam mit dem plötzlich auf der Bildfläche erscheinenden Mysterio gelingt es ihm, Feuer- wie Wassermonster zu besiegen, doch der eigentliche Kampf beginnt nun erst. Und damit ist nicht allein die ungeschickte Annäherung zwischen dem Helden und seiner nicht mehr ganz so heimlichen Liebe MJ gemeint. Auch in Prag und London gibt es viel zu retten, und die berühmte Tower Bridge wird dabei ordentlich in Mitleidenschaft gezogen, steht sie doch im Mittelpunkt der Ereignisse. Als hätten die Briten mit dem Brexit nicht schon genug Ärger an der Backe. Nach einem gelungenen Plot-Twist folgen im Abspann noch zwei Szenen, die das eben Gesehene gleich wieder infrage stellen und die Neugier auf den nächsten Teil schüren.

„Spider-Man: Far From Home“ ist ein rasanter Mix aus unterhaltsamer Teenie-Komödie und aufregendem Superhelden-Epos, das zwischen Rialto-, Karls-, und Tower-Brücke für atemberaubende Action sorgt. Leider geht das etwas zulasten echten Tiefgangs, aber der wird bei einem Marvel-Streifen ja ohnehin nicht erwartet. Es geht um gute Unterhaltung, und die ist mit diesem Film garantiert.


*Datenschutz
Previous post Tom Holland & Jake Gyllenhaal: Zwei Superhelden auf Weltrettungskurs
Next post Kosmos Chemnitz: Klare Statements und positive Signale