Gegen spaßbremsende Scheißtypen

Gegen spaßbremsende Scheißtypen

Ich gebe zu, dass es auf Dauer wohl ein wenig langweilig wird, sich ständig über peinliche Promi-Hupen zu echauffieren, die eigentlich das Papier nicht wert sind, auf dem dieser Text (nicht) gedruckt wird. Aber was solls, denn wer hat schon Woche für Woche wirklich Weltbewegendes von sich zu geben? Also ich ganz sicher nicht.

Da über Jay Khan, Indira und die anderen Regenwald erprobten Nulpen schon viel zu viel gesagt wurde und ich auch Lena, Raab und ihren musikalischen wie menschlichen Overkill für ein nicht weiter beachtenswertes Thema halte, möchte ich mich heute einem Phänomen widmen, das bei all der Dschungel- und Grand-Prix-Hysterie beinahe untergegangen wäre: Charlie Sheen und sein erneut überdeutlich ausgedrückter Hang zum Exzess. Häusliche Gewalt hin und wieder, eine Kokaninüberdosis hier und da, Entzüge noch und nöcher, Entzugsabbrüche ebenso häufig, Alkoholvergiftungen vom Feinsten, Pornodarstellerinnen soweit sein Auge reicht – was bei Herrn Sheen in seinem bevorzugten Zustand allerdings nicht allzu weit sein dürfte.

Wo soll das alles nur hinführen, wenn nicht ohne Umwege ins Sheen’sche Familiengrab? Besonders bedenklich ist dabei sein Tweed aus der Entzugsklinik, den seine Follower dieser Tage zu lesen bekamen: „Mir geht es gut. Kann ein Mann nicht einfach Spaß haben? Ihr Scheißtypen kapiert es einfach nicht!“ – Oder war das die Meldung vom Kachelmann? Nicht, dass ich da jetzt etwas verwechsele.

Aber Spaß ist ja im Grunde eine sehr subjektive Geschichte, denn es soll auch Menschen geben, die sich nackt und mit dem Kopf nach unten an Kreuze schlagen lassen oder sich eigenhändig Extremitäten abtrennen, weil ihnen das Spaß bringt. Mir macht es Spaß, immer wieder von all diesen Irren zu lesen und sie hier zum Thema zu machen. Auch das könnte man ja durchaus für verwerflich halten. Aber da halte ich es wie der gute, nicht mehr sehr alt werdende Charlie und pfeife auf spaßbremsende Scheißtypen.

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