Geschmack vor Alter

Geschmack vor Alter

Erstaunlich, wie viele Menschen sich plötzlich für die Katholische Kirche interessieren, wenn der Papst selbst keinen Bock mehr hat. Ich finde, mit fast 86 kann man seinen Job ruhig mal hinschmeißen, denn Papst zu sein bringt ja doch einige Verpflichtungen mit sich, die mit steigendem Alter nicht leichter zu bewältigen sind. Ich frage mich nur, wie lange Angela Merkel das alles noch so durchhält. Beinahe jeden zweiten Tag hält sie aufgrund eines – mal mehr mal weniger freiwilligen – Rücktritts eine Rede und wirkt dabei stets um Jahre gealtert. Eine langsam vor sich hin bröckelnde Matrone …

Modisch allerdings war sie ja schon immer jenseits von allem und konzentrierte sich auf weniger oberflächliche Dinge. Andere Frauen müssen sich da mit ganz anderen Problemen rumschlagen, nämlich der neu aufgeflammten Diskussion darüber, was sie in welchem Alter noch tragen dürfen bzw. besser nicht mehr tragen sollten. Minirock über 30? Knallroter Lippenstift und lange Haare über 40? Bauchfrei jenseits der 50? Turnschuhe bis maximal 35? Rucksäcke auch noch nach dem Grundschulalter? Natürlich schreien erst mal alle, die es betrifft – also alle Frauen über 16 – auf, pochen auf ihr Recht auf Selbstbestimmung und meinen, dass sie selbst doch am besten beurteilen können, was sie tragen können und und was nicht. Dass dem nicht so ist, sieht man jeden Tag. Auf der Straße, in den Medien. Ein gutes Beispiel hierfür ist Natascha Ochsenknecht.

Ich persönlich trage bauchfrei und Minirock schon seit den 90ern nicht mehr und die Haare vorzugsweise kurz, was aber eher eine Stil- als eine Altersfrage ist. Und häufig fällt es ja auch jüngeren Frauen nicht schwer, sich jenseits von Gut und Böse zu kleiden – oder wie erklärt sich sonst eine Britney Spears? Und das Natascha Ochsenknecht aussieht, wie sie aussieht, ist wohl auch nur zu geringen Teilen ihrem Alter und zu größeren Teilen ihrer völligen Geschmacklosigkeit zu verdanken. Doch dagegen ist leider noch kein Kraut gewachsen …

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