NikkiPlag Wiki

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Ich habe lange überlegt, bei wem ich meine diesmalige Kolumne wohl am besten abschreibe – ohne Quellenangaben natürlich. Da ich gerne schreiben können würde wie Sybille Berg, Max Gold und Heinz Strunk zusammen werde ich es bei Gelegenheit bei ihnen mal versuchen. Vielleicht aber ist es schlauer, direkt jemand anderen damit zu beauftragen, da ich neben Beruf und Freizeit ja eigentlich kaum Zeit für so einen Quatsch habe. Leider hat sich in der Kürze der Zeit niemand gefunden, der diesen Job übernehmen wollte. Liegt zum einen sicher daran, dass ich stets nur sieben Tage und keine sieben Jahre Zeit habe. Zum anderen verfüge ich dank eines fehlenden Politikergehalts natürlich auch nicht über die entsprechenden finanziellen Mittel. Allzu teuer dürfte jemand, der ohnehin nur von anderen kopiert, am Ende aber auch gar nicht sein. Ich suche weiter und nehme auch Bewerbungen dankend an.

Da gibt es in Deutschland endlich mal einen Politiker wie Karl-Theodor zu Guttenberg, der sich trotz seiner CSU-Zugehörigkeit bei einem Großteil der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut, und nun wird er ungeniert und gnadenlos in der Luft zerrissen – und das nur, weil er womöglich ein bisschen bei seiner Doktorarbeit geschummelt hat. Nein, falsch, weil er schlecht geschummelt und sich nun hat erwischen lassen. Schon in der Schule galten die als besonders cool, die sich ohne zu lernen dank gut gefertigter Spickzettel und einer gewissen Kaltblütigkeit geschickt bis zum Abitur und darüber hinaus durchmogelten – und sich eben NICHT erwischen ließen. Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es diese Typen inzwischen zu einem ehrlich erworbenen Doktortitel oder zu überhaupt irgendetwas gebracht haben. Außer zum Kommunalpolitiker oder DSDS-Juryvorsitzenden vielleicht.

Ist man nach seinem so öffentlichen Outing als Lügner in der Politik nun eigentlich gänzlich fehl am Platz? Oder ist das Gegenteil der Fall? Qualifiziert einen der Hang zum Erzählen von Geschichten, die nicht ganz der Wahrheit entsprechen, nicht sogar für den Posten des Bundeskanzlers? Ich bin schon ein bisschen froh, dass es unseren Verteidigungsminister getroffen hat, denn jetzt kann er mal zeigen, was er auch mit ermogeltem Titel beruflich tatsächlich darauf hat. Wenn er es schafft, sich hier gut aus der Affäre zu ziehen, sollte man über seinen kleinen Mogel-Fauxpas großzügig hinwegsehen und sich lieber darüber freuen, dass er zumindest in Sachen „Selbstverteidigung“ ein ganz Großer ist.

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