Scherbst oder Schwinter?

Scherbst oder Schwinter?

Langsam aber sicher spielt mein Biorhythmus verrückt. Permanente Müdigkeit gepaart mit übelster Laune bis hin zu ersten Anzeichen schwerer Winterdepressionen, dazu der ständige Drang, sich alles und jeden schön zu trinken sind eindeutige Indizien dafür, dass irgendetwas ganz gehörig schief läuft. Und es ist wohl auch klar, was das ist: April- wechselt sich mit November-Wetter ab – und das im kalendarischen Hochsommer.

Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich über eine Auswanderung nach Waikiki nachdachte, um dort zukünftig gut gebauten und braun gebrannten Surfern im Baströckchen – also ich jetzt, nicht die Surfer – Fruchtcocktails mit Schirmchen zu servieren. Diese Art von Schirm, deren Anblick einen in sommerliche Hochstimmung versetzt und nicht die, die derzeit das Straßenbild bestimmt. Diese Idee reift langsam zu einer Art innerem Zwang heran. Am Ende gibt es eben nur wenig, das einen hier hält. Wie gern würde ich am Strand statt in der Saunalandschaft auf der Liege rumhängen, eisgekühlte Soft- und Longdrinks statt heißen Tee und Glühwein zu mir nehmen, und Flipflops statt Gummistiefel tragen. Daraus wird im Jahre 2011 voraussichtlich nichts mehr, und ich befürchte, aus meiner Auswanderung ebenso nicht.

Was bleibt einem also übrig, als sich den Gegebenheiten anzupassen? Ich denke, wir sollten Weihnachten in diesem Jahr vorziehen, schneien wird es ja vermutlich ohnehin bereits im September. Und so könnten wir den Sommer 2012 bereits im April beginnen lassen, damit wir am Ende auf eine gewissen Anzahl Sonnentage kommen, um dieser Jahreszeit in ihrem eigentlichen Sinne überhaupt noch gerecht zu werden. Oder wir benennen den Sommer direkt um. In Scherbst vielleicht … oder gar Schwinter? Prost!

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