Solide „Scary Stories“ Halloween-Horror für Halbwüchsige

Solide „Scary Stories“ Halloween-Horror für Halbwüchsige

Pünktlich zu Halloween kommt ein von Guillermo del Toro produzierter Film in die deutschen Kinos, der vor allem die Jüngeren das Fürchten lehren wird. Die darin zusammengesponnenen Geschichten stammen aus der Feder eines US-amerikanischen Kinderbuchautors.

Ein paar sympathische Teenager mit mehr oder weniger typischen Teenager-Problemen, eine rachsüchtige Vogelscheuche, ein verärgerter Untoter und ein in Vergessenheit geratenes Buch sind nur einige der Zutaten für den Teenie-Horror-Film „Scary Stories to tell in the Dark“, für den der Mexikaner Guillermo del Toro als Produzenten einstand. Gemeinsam im Team mit vier weiteren Autoren erarbeitete er außerdem das Drehbuch dazu. In der Vergangenheit zeichnete del Toro als Regisseur für Filme wie „Hellboy“, „Pans Labyrinth“ und „Shape of Water“ verantwortlich. Diese Position bekleidete bei diesem Streifen allerdings der Norweger André Øvredal.

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Es ist die Halloween-Nacht des Jahres 1968 in der US-amerikanischen Kleinstadt Mill Valley. In einem leerstehenden Horrorhaus findet Gruselfan Stella (Zoe Margaret Colletti) gemeinsam mit ihren Freunden das legendenbehaftete Buch von Sarah Bellows. Das Mädchen soll einst in diesem Haus gefangen gehalten worden sein und sich schließlich erhängt haben. In das Buch schrieb der gequälte Teenager wütende Kurzgeschichten, in denen der jeweilige Protagonist das Zeitliche segnet. Dessen reales Pendant fand zu Sarahs Lebzeiten dann tatsächlich auf die beschriebene Weise den Tod. Offenbar hat die verstorbene Pubertierende ihre Geschichte noch nicht zu Ende erzählt, denn auf wundersame Art setzt sich das Erzählte nun fort. Plötzlich verschwinden immer mehr Freunde und Feinde der Teenager-Clique von der Mill-Valley-Bildfläche.

Kinderbuchreihe stand Pate

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Ramón hilft den drei Freunden aus einer misslichen Lage.

(Foto: Entertainment One Germany)

Die „Scary Stories“, die Sarah Bellows mit ihrem Buch schreibt, sind eine Mixtur aus Zutaten, wie man sie in Horrorfilmen bereits vielfach gesehen hat. Zurück gehen sie auf Alvin Schwartz, der in den USA seit Anfang der 1980er-Jahre als Kinderbuchautor bekannt ist. Allerdings wurde er nie ins Deutsche übersetzt und dürfte daher hier kaum jemandem ein Begriff sein. Seine gleichnamige Kinderbuchreihe stand Pate für den Film, der so gar nicht für Kinderaugen gemacht zu sein scheint. Während er in den USA dennoch bereits ab 13 Jahren geschaut werden darf, erteilte ihm die FSK in Deutschland eine Alterseinstufung ab 16 Jahren.

Øvredal und sein Kameramann Roman Osin haben Schwartz‘ urbane Legenden in retroesken Bildern eingefangen, die die Atmosphäre eines Herbstes in den 1960er-Jahren spüren lassen. Daneben überzeugen die jugendlichen Darsteller, allen voran die 17-jährige Zoe Margaret Colletti, die sich in der Rolle der vom Weggang der Mutter traumatisieren Stella auch noch um ihren depressiven Vater kümmern muss. Zu ihr gesellen sich Austin Zajur als Chuck, Gabriel Rush als Auggie und Michael Garza als geheimnisvoller Ramón Morales.

„Scary Stories to tell in the Dark“ ist ein in Teilen charmanter Teenie-Horrorfilm, der Szenen bietet, die jüngere Zuschauer durchaus das Fürchten lehren dürften, älteren hingegen nur selten auch nur den Hauch eines Schauers über den Rücken jagen.

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