Thinking or drinking?

Thinking or drinking?

Stell dir vor, du setzt dich für den totalen Seelenstriptease ins Fernsehen, und keinen interessiert’s. So geschehen jetzt bei Jenny Elvers-Elbertzhagens Alkoholbeichte auf RTL. Dabei könnte man meinen, dass ein solches Thema mindestens 80 Prozent der Bevölkerung vor die TV-Geräte lockt, weil es sie schlicht irgendwie auch selbst betrifft. Aber vielleicht möchte man im Grunde gar nicht wissen, wie es wäre, dürfte man die Flasche Cognac, die man sich allabendlich zum Ertragen des RTL-Programms hinter die Binde kippt, nicht mehr trinken.

Gar schlimm wäre es, müsste man doch womöglich mal sein Gehirn ein- und auf Sender wie Arte umschalten. Das gilt es natürlich beim Gros der Bevölkerung zu vermeiden, denn dann wäre eine Revolution wohl auch nicht mehr weit. Gründe hierfür gibt es schließlich genug. Allein die Verprassung von Steuergeldern für Politikergehälter, ferne Pleiteländer und fehlgeplante Flughäfen würde die plötzlich denkende Masse auf die Straßen treiben. Wo kämen wir denn da hin, wenn auf einmal jeder eine Meinung hätte?

Da loben wir uns doch der Deutschen liebste und akzeptierteste Droge Alkohol, die schön dulle macht und uns so viel mehr ertragen lässt. Wer möchte schon zum aktuellen Zeitpunkt mit der trocken gelegten Frau Elvers-Elbertzhagen tauschen? Die betroffen dreinschauende und wie ein Frisurzwilling von J. E.-E. aussehende Frauke Ludowig sicher nicht. Die ist doch froh, sich direkt im Anschluss an die Sendung hinter den Kulissen oder auch bei der nächsten öffentlichen Veranstaltung wieder ganz frank und frei ein bis zwölf Sektchen genehmigen zu können. Anders erträgt man diesen Job wohl kaum.

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