Wieder nichts dazu gelernt+

Wieder nichts dazu gelernt+

Es gibt wirklich viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die mich nerven, allerdings ist nichts davon wirklich außergewöhnlich. Es fängt für mich ganz persönlich beim Sommer 2011 und dem ihn begleitenden Wetter an, geht über den nach wie vor zu jeder Tages- und Nachtzeit laut Techno hörenden Nachbarn und endet bei „Freunden“, denen man entgegen aller jahrelang vorausgegangener Warnungen („Bei Geld hört die Freundschaft auf.“) einen Gefallen tut, für den man anschließend auch direkt einen unverschämten Tritt in den Hintern bekommt.

Hinzu gesellen sich jene Dinge, die man tagtäglich zu verfolgen gezwungen ist; die politischen Eskapaden unserer Regierung, z.B. in Sachen Panzerverkäufe nach Saudi Arabien, umfangreiche Abhörskandale im Medienbusiness, gekaufte oder ermogelte Doktortitel, abgeschmetterte Vergewaltigungsklagen in den Reihen der oberen Zehntausend, als geheilt entlassene und rückfällig gewordene Sexualstraftäter – die Liste ist schier endlos. Außerdem: zu viel schlechte Musik in den Charts, diverse völlig überbewertete Kinofilme, die dennoch Millionen einspielen, sämtliche ausschließlich gescripteten Shows und Pseudo-Dokus im Hartz IV-TV-Bereich, fade D-Promis, die uns über all das informieren, was wir nie wissen wollten – und noch so einiges mehr, das immer wieder die Frage aufkommen lässt, wie man dem ganzen Wahnsinn aus dem Weg gehen soll?

Was wären die Alternativen? Eine Strandbar in Waikīkī eröffnen und bis ans Ende seiner Tage Fruchtcocktails an surfende Touristen verkaufen. Oder Schafe hüten in Neuseeland. Vielleicht im Regenwald Australiens Froschforschung betreiben. Nichts von alledem habe ich bisher getan, auch wenn es mir gerade äußerst verlockend erscheint. Stattdessen melde ich mich bei Google+ an und werde nun mit noch mehr oder auch den selben unnötigen Informationen zugemüllt wie zuvor schon via Facebook, Twitter und Co.

Gott sei Dank gibt es aber auch noch sehr viele tolle Dinge, die einen dann eben doch davon abhalten, direkt ans andere Ende der Welt – fernab jeglicher Zivilisation – zu flüchten; echte Freunde, wunderbare neue wie alte Musik, großartige Kinoerlebnisse, super Partys, der eine oder andere sonnige Tag unter freiem Himmel (noch ist der Sommer ja nicht vorbei) und, und und. Nur Google+, das braucht wirklich keiner …

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