Mein jetzt schon neues Lieblingsprodukt erreicht in Kürze den Markt. Der Smart Body Analyzer, sprich die Waage 2.0. Nicht nur, dass dir das Teil am Morgen dein mehr oder weniger gewünschtes Gewicht aufschwatzt … nein … es speichert das Ganze auch noch per WiFi unwiderruflich im Internet und auf der dazugehörigen App. Sofern man dass denn möchte. Aber möchte man das nicht, macht wohl die Anschaffung einer Waage für 150 Euro keinen Sinn.
Ruhepuls und Körperfett werden ebenfalls gleich mitgemessen und für die Nachwelt festgehalten, auf Wunsch mit Facebook- und Twitter-Anbindung. Nichts möchte ich lieber, als meinen Frust nach einem feisten Essen und einigen Gläsern Wein/Flaschen Bier am Vorabend am folgenden Morgen mit all meinen Facebook-Freunden zu teilen. Mich für 2 kg Gewichtszunahme verhöhnen zu lassen und mir vorzustellen, wie sich andere, gerade mit ihrem persönlichen Idealgewicht gesegneten Frauen ins Fäustchen lachen. Freiwillige Selbstkontrolle halte ich ja für angebracht. Meine Finanzen organisiere ich via Excel, meine Laufaktivitäten per App und meine Nahrungsaufnahme mit der LOGI-Pyramide. Mein Gewicht ist und bleibt dann aber doch Privatsache.
Es dauert sicher nicht mehr lang, bis ich auch die Häufigkeit meiner sexuellen Kontakte via App festhalten und mit einem Klick bei Facebook und Twitter veröffentlichen kann. Inklusive ausgeübter Praktiken, Dauer des Aktes, Intensität der ausgeführten Bewegungen und natürlich einer Bewertung des entsprechenden Partners. Eine Funktion der beschriebenen Waage, die eine solche Sex Analyzer App ersetzen könnte, gibt es auch schon. Der Smart Body Analyzer misst die Raumluftqualität hinsichtlich Kohlendioxidgehalt und Temperatur und sagt mir, wann ich das Fenster zu öffnen habe. Beide Parameter könnten, stelle ich das Gerät im Schlafzimmer statt im Bad auf, eine ziemlich genaue Aussage über die Qualität der vorangegangen Aktivität treffen. Dass Hersteller Withings nicht auch gleich damit wirbt, ist mir unverständlich.
