Gerade einmal 27 Jahre alt war Kurt Donald Cobain, als er sich am 5. April 1994 im dem seinem Wohnhaus zugehörigen Gewächshaus mit einer Schrotflinte in den Kopf schoss. Zuvor soll er eine extrem Hohe Menge Heroin gespritzt haben.
Der Nirvana-Frontamnn starb in einem Alter, das ihn zum Mitglied des traurigen „Forever 27 Club“ machte, dem Künstlerkollegen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und Jim Morrison damals bereits angehörten. Die Nachricht seines Todes verbreitete sich wie ein Lauffeuer und ließ die Fans in Schrecken zurück. Ein Schrecken, den so mancher bis heute nicht verdaut hat. Der Schrecken über einen Schritt, den man nicht verstehen will. Eben erst tauchten – 20 Jahre nach Kurts Tod – neue Fotos in der Öffentlichkeit auf, die bei eingefleischten Anhängern, nicht aber der Polizei, erneut Zweifel an der öffentlichen Version der Geschichte aufkommen lassen. Zahlreiche Internetseiten wie gerechtigkeitfuerkurt.de und cobainfall.de beschäftigen sich verschwörungstheoretisch mit dem als abgeschlossen geführten Fall.
Kurt Cobain ist – sicherlich gerade auf Grund seines frühen Todes – nach wie vor ein Idol, der Mythos einer ganzen Generation. Was war geschehen, dass der einst so behütet aufgewachsene und fröhliche Junge zu einem so verzweifelten Drogenwrack mutierte? Aufgewachsen in einem kleinen Kaff 140 km von Seattle entfernt soll Kurt, das hyperaktive Kind, Medikamente bekommen haben, um seine Konzentration in der Schule zu steigern. Womöglich haben diese so massive Nebenwirkungen, dass schon an diesem Punkt einiges schief läuft. Kurt schmeißt zumindest bald die Schule, überwirft sich mit den Eltern, lungert herum, ehe er schließlich mit 14 die Musik für sich entdeckt. Der sensible Kurt kapselt sich mehr und mehr ab, wird musikalisch beeinflusst von Black Sabbath, Led Zeppelin, später auch von Black Flag und den Pixies.
Ab 1986 tritt Kurt immer wieder mit verschiedenen Bands auf, ehe sich 1987 Nirvana firmieren. Das Debütalbum „Bleach“ erscheint 1989 und findet nur mäßig Beachtung. Zu dieser Zeit lernt Kurt Courtney Love, Sängerin der Band Hole, kennen. Zwei Jahre später gelingt Nirvana mit„Nevermind“ der internationale Durchbruch. Sie gelten damit als die Hauptinitiatoren der Grunge-Welle und öffnen Bands wie Soundgarden, Mudhoney und Pearl Jam zahlreiche Türen. Nirvana machen den Seattle-Sound weltweit bekannt, feiern diverse Nummer 1-Platzierungen und Platin-Auszeichnungen. Was andere im Glück schwelgen lassen würde, löste bei Kurt selbst allerdings mehr und mehr Angst aus.
Kurt und Courtney heiraten im Februar 1992 auf Hawaii, im August wird ihre Tochter Frances Bean geboren. Kurt leidet seit geraumer Zeit an starken Magenproblemen, deren Ursache sich den Ärzten verschließt. Die Schmerzen lassen sich nur durch die Einnahme von Drogen lindern, so dass Kurt schon seit 1990 immer häufiger zu Heroin greift. Nach dem Release von „Nevermind“ nimmt der Konsum noch schlimmere Ausmaße an, sämtliche Therapieversuche laufen ins Leere. Die „In Utero“-Tour 1994 muss aufgrund von Kurts Magenproblemen unterbrochen werden. Das letzte Nirvana-Konzert überhaupt findet in München statt. In Rom fällt Kurt kurz darauf ins Koma, ausgelöst durch den Mix aus Beruhigungsmitteln und Alkohol. Die Rede von einem Versehen, nicht etwa von Suizid. Ein weiterer Drogenentzug folgt, dem sich Kurt am 1. April entzieht. Zu diesem Zeitpunkt existierte die Band Nirvana schon nicht mehr, wie die übrigen Mitglieder im Nachhinein bestätigen. Tage später wird Kurt Cobain erschossen in seinem Haus in Seattle aufgefunden. Er hinterließ einen Brief, der mit einem Zitat Neils Youngs endet: „It’s better to burn out than to fade away“.
Am 14. April wird Kurt Cobain schließlich eingeäschert. Courtney Love verstreut einen Teil der Asche an verschiedenen Orten wie dem Wishkah River und einem buddhistischen Tempel in New York. In einem Interview erklärt sie später, der Großteil von Kurts Asche sei in einem Bankschließfach deponiert. Einige Menschen halten bis heute daran fest, dass Kurt Cobain sich von Courtney Love scheiden lassen und auch sein Testament ändern wollte. Sie glauben, dass Kurt Cobain sich keinesfalls freiwillig das Leben nahm und Courtney zuvor schon einige Mordversuche unternommen hatte, die jedoch missglückten. Auch sei der Brief nicht, wie behauptet, an Courtney und ihre Tochter gerichtet gewesen, sondern an die Fans. Es sollte nur ein Abschied aus dem Musikbusiness werden, nicht aber aus dem Leben. Kurt Cobains Heroin-(Morphin)-Blutwert betrug 1,52 mg pro Liter. Das entspricht einer Injektion von mindestens 225 mg und damit einer dreifach tödliche Dosis. Auch wurde Diazepam in Kurts Blut gefunden. War es ihm wirklich möglich, in diesem Zustand noch zur Waffe zu greifen? Und warum sollte er noch schießen, wenn er sich eben einen Goldenen Schuss gesetzt hatte? Viele Fragen sind bis heute offen und werden vermutlich nie beantwortet.
Bis heute wächst das Vermögen Kurt Cobains übrigens weiter an. Die Rechte an seinem Nachlass haben Courtney und Frances Bean. 2005 verkaufte seine Witwe ein Viertel ihres Anteils am Nirvana-Backkatalog für rund 70 Millionen Dollar an „Amerikas bekannteste Hausfrau“, die Lifestyle-Expertin Martha Stewart.