Alt-J – This Is All Yours

Alt-J – This Is All Yours

Entstand das Debütalbum „An Awesome Wave“ 2012 noch als Quartett, sind Alt-J inzwischen auf die Größte eines Trio zusammengeschrumpft. Anfang des Jahres – und damit kurz vor dem Start der Aufnahmen zu „This Is All Yours“ – entschied sich Bassit Gwil Sainsbury aus persönlichen Gründen, die seit 2007 in dieser Besetzung bestehende Band zu verlassen.

Das mussten die übrigen drei Jungs aus dem britischen Leeds erst mal verdauen. Dennoch steht nun – ein Dreivierteljahr später – Longplayer Nr. 2 bereit. Und den ersten Schreck des Verlassenwordenseins scheinen Joe Newman, Thom Green und Gus Unger-Hamilton ziemlich gut verkraftet zu haben.

„An Awesome Wave“ war seinerzeit ein echter Überraschungserfolg, der diverse Musikpreise und Musikpreisnominierungen nach sich zog sowie unzählige ausverkaufte Konzerte. Auf eben dieser Tour entstand ein Großteil der Songs, die es nun auf „This Is All Yours“ zu hören gibt. Man meinte schon beim Debüt, ein Album könne kaum ausgereifter klingen. Alt-J aber haben das Unmögliche möglich gemacht. Sie setzen auf eine große musikalische Bandbreite, die dem Hörer das Denken in Schubladen unmöglich macht. Und sie setzen erneut auf starke Kontraste. Dabei eröffnet sich die Vielschichtigkeit des Alt-J-Sounds gar nicht zwingend beim ersten Hören, denn sie sind außerdem Meister des Understatements, sympathische Leisetreter.

Eine mal mehr mal weniger unterschwellige Melancholie bestimmt die Soundästhetik der Briten, die nur von dem in der Musik oft inflationär benutzten Wort „atmosphärisch“ richtig beschrieben werden kann. „This Is All Yours“ klingt noch ein wenig runder als das Erstlingswerk, bedient sich bei Genres wie Electronica, Folk, Soul und Pop und fügt deren Elemente zu etwas völlig Neuem zusammen. Ein akustisch-bunter Flickenteppich voller Harmonien und besonderer Momente.

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