Sie galten schon als die Shootingstars der deutschen Musikszenen lange bevor dieses Album erschienen war. Vorerst ein Geheimtipp, waren ihre Konzerte nach dem Release von nur einer EP plötzlich ausverkauft. Es hat sich ein regelrechter Hype um AnnenMayKantereit aus Köln-Sülz entwickelt. Sicherlich nicht ganz unschuldig daran ist Sänger Henning Mays außergewöhnlich rauchige Stimme, das Markenzeichen der Band. Dabei setzt sich deren Name zu gleichen Teilen aus drei Bandmitgliedern zusammen, für Live-Mitmusiker Malte Huck war da allerdings kein Platz mehr. Dazu Texte mitten aus dem Leben und der Liebe, die die Hörer eben genau dort abholen, wo sie gerade sind.
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Das wird gepaart mit folkigem Indierock mit Punkattitüde oder mündet auch schon mal einem schunkelig-jazzigen Stück … das funktioniert, das berührt, das macht Spaß. Von allem etwas halt. Zudem wirken die Jugendfreunde, wann immer man sie wo immer auch sieht, down to earth. Zumindest ist das das Bild, das sie via Facebook, Instagram und Co. selbst vermitteln. Dort wirken sie super sympathisch, herrlich normal. Und das ist bei den ganzen anderen seltsamen Gestalten im Showbiz doch schon mal recht erfrischend. Das Album „Alles Nix Konkretes“ wird den Status des Trios als eine der aktuell spannendsten deutschsprachigen Bands weiter untermauern, wenngleich der Großteil der Songs darauf bereits veröffentlicht oder per Video bei YouTube zu finden ist. Lediglich „Neues Zimmer“ und „Krokodil“ sind noch unbefleckt, doch es ist schön, alle Werke nun gemeinsam und teils überarbeitet auf einem Album vorliegen zu haben. Das klingt dann zwar um einiges sauberer produziert, professioneller eben, aber das AnnenMayKantereit-Gefühl geht trotzdem nicht verloren. Allen Unkenrufen zum Trotz …