Die Beatsteaks befinden sich im stolzen 20. Jahr ihres Bestehens und blicken ab sofort auf sieben Alben zurück. Sechs davon haben ihre Erfolge bereits gefeiert. 1997 starten die Berliner mit „48/49“ die beispiellose Karriere einer deutschen Punkrockband, die alsbald auf den ganz großen Bühnen stehen soll.
Nach ihrem zweiten Longplayer „Launched“ auf dem legendären Punklabel Epitaph spielen sie noch im Vorprogramm von Kollegen wie Bad Religion, Donots, Die Ärzte und Die Toten Hosen. Heute sind ihre eigenen Konzerte ausverkauft, wohin sie ihre Tourneen auch immer führen.
„Let Me In“ vom 2002 erschienenen „Living Targets“ ist bis heute ein regelmäßig gespielter Radiohit und lässt die Beatsteaks schon seinerzeit zu einer der kommerziell erfolgreichsten Bands ihres Genres avancieren. „Smack Smash“ bringt 2004 dann den endgültigen Durchbruch, „I Don’t Care As Long As You Sing“ ist ein echter Dauerbrenner. Ein Award folgt auf den anderen, in Sachen Headliner-Auftritte bei den großen Festivals läuft es nicht anders. Vier Jahre nach dem 2007er „Limbo Messiah“ erscheint mit „Boombox“ der vorerst letzte Albumstreich von Arnim Teutoburg-Weiß, Bernd Kurtzke, Peter Baumann, Thomas Götz und Torsten Schulz, und der Song „House On Fire“ findet Verwendung im dritten Teil der „Transformers“-Reihe. 2013 dann noch die DVD „Muffensausen“, nun aber endlich Album Nr. 7. Angekündigt hat sich dies durch eine zunächst etwas kryptische Plakataktion, die die erste offizielle Singleauskopplung „Gentleman Of The Year“ ankündigte.
In Sachen Titel war man entweder gerade nicht kreativ oder sieht die Verwendung des eigenen Namens als Zeichen für eine Art Neuanfang. Das weiß wohl nur die Band selbst. Auch weist sich „Beatsteaks“ nicht unbedingt durch seine überbordende Spielzeit aus – das haben Beatsteaks-Alben aber noch nie getan. Doch bleiben sich die Berliner in einem weiteren Punkt absolut treu und liefern jede Menge Singalongs, die trotz der etwas glattgebügelten Punkattitüde Spaß bringen. Unkonventionell ist das Album sicherlich nicht, eher ein bisschen zu angepasst – doch wissen die Beatsteaks auch im 20. Jahr noch frischen Wind und gute Laune zu verbreiten, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen. Womöglich reicht das Werk nicht ganz an die – zugegebenermaßen – hohen Erwartungen echter Beatsteaks-Fans heran, doch über mangelnden Schwung kann man sich wirklich nicht beklagen. Es fehlt an Hits mit Alleinstellungsmerkmal, und so ist „Beatsteaks“ ein Album, das am besten im Ganzen funktioniert und bei dem die Band selbst an Sympathiepunkten nichts einbüßt.