Seit der gestiefelte Kater in „Shrek 2“ erstmals auftauchte, ist seine Fanbase dank weiterer Auftritte und einem Spin-Off 2011 stetig gewachsen. Mit „Der letzte Wunsch“ festigt er seinen Ruf als plüschiger Charmebolzen mit Herz, dem nun der Tod dicht auf den Fersen ist.
Kaum zu glauben, aber der gestiefelte Kater aus der DreamWorks-Schmiede ist nun auch schon volljährig. Zumindest hatte er vor 18 Jahren seinen ersten Auftritt in „Shrek 2“, dem zwei weitere in dieser Filmreihe sowie ein eigenes Spin-Off vor elf Jahren folgten. Das sind schon mal vier – filmische – Katzenleben von insgesamt neun, die einem Fellknäuel seiner Art der Legende nach zur Verfügung stehen. Und eben um diesen nicht nachgewiesenen und dennoch allgemein bekannten Fakt rankt sich die Geschichte von „Der gestiefelte Kater 2 – Der letzte Wunsch“.
Gerade hat der Kater mal wieder einen übergroßen Widersacher in die Knie gezwungen und will sich für diesen Erfolg wie üblich feiern lassen, da ereilt ihn selbst das Schicksal in Form einer herabstürzenden Kirchenglocke, die ihm eins seiner neun Leben aushaucht. Bei genauerem Nachrechnen stellt er mit Erschrecken fest, dass ihm nun nur noch ein einziges übrig bleibt. Die anderen acht hat der tollkühne Held auf teils verschwenderische Weise aufgebraucht.
Kampf um den Wunschstern
Doch es gibt noch eine Chance, das Lebenkonto wieder aufzufüllen: ein Wunschstern, der im dunklen Wald auf einen Finder wartet, der mutig und schlau genug ist, sämtliche Hürden auf dem Weg dorthin zu bezwingen. Alleine ist das allerdings ein nahezu unmögliches Unterfangen … und so begleitet den Kater nicht nur Artgenossin Kitty Samtpfote, sondern mit Chihuahua Perro auch noch ein neuer, geschwätziger Freund. Allerdings sind die drei nicht die Einzigen, die sich einen „letzten Wunsch“ erfüllen wollen …
Wieder leiht dem charmanten Vierpföter – im Original von Antonio Banderas gesprochen – Benno Führmann seine um einen spanischen Akzent erweiterte Stimme. Carolina Vera übernimmt Salma Hayeks Part als Kitty, Oliver Kalkofe ist Bösewicht Jack Horner und Riccardo Simonetti die scheinbar dauerfröhliche Quasselstrippe Perro. Ein bunter Haufen, der schon alleine durch die unterschiedlichen Charaktere einen hohen Unterhaltungsfaktor garantiert.
Zackige Action, irre Gags
Und auch sonst liefert „Der gestiefelte Kater“ ordentlich ab. Es geht in den 102 Minuten zackig zur Sache, Zeit zum Durchatmen bleibt da kaum. Sicherlich verpasst man dabei schon mal den einen oder anderen Gag oder diese oder jene Anspielung auf Animationskollegen wie „Shrek“, aber auch Realfilmklassiker wie „Das dreckige Dutzend“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“. So wird selbst erwachsenen Zuschauern nie langweilig.
An mancher Stelle wird es für einen Animationsfilm, der vor allem Kinder begeistern soll, sogar ziemlich düster. Doch der umwerfende Humor und die emotionale Wärme, die unter anderem von Neuzugang Perro ausgeht, machen das locker wieder wett und die beängstigenden Momente schnell vergessen. Es ist wohl nicht gespoilert, wenn an dieser Stelle schon verraten sei: Am Ende wird alles gut, dann fließen maximal noch Tränen der Rührung oder der Freude.
In doppelter Hinsicht toll gezeichnete Figuren – gerade auch auf der Seite der zahlreichen Gegenspieler – sowie witzige Dialoge, atemberaubende Kampfszenen und jede Menge irre Gags machen „Der gestiefelte Kater 2 – Der letzte Wunsch“ zu einem sehenswerten Film für alle Generationen, mit dem sich die Weihnachtsferien perfekt pimpen lassen.