Diskussionswürdiges gab in der vergangenen Woche einiges. Dass „Newtopia“ abgesetzt wird, gehörte nicht dazu. „New…what“? Genau!
Ob und wie empathisch unsere Kanzlerin streichelt dagegen schon. Mehr aber noch, wie manipulativ die Medien sind, wenn sie den Vorfall im Video stark gekürzt der Öffentlichkeit präsentieren. Eine Frage, die sich manch einer auch im Falle der Gegenüberstellung des flüchtlingsfreundlichen Örtchens Boostedt in Schleswig-Holstein und des flüchtlingsfeindlichen Gegenstücks dazu in Sachsen, Freital, stellte. Sind wirklich alle Menschen in Freital so bekackte Nazi-Idioten? Hätte man nicht auch dort wenigstens einen finden können, der es nicht so super findet, wenn Steine zwar auf Menschen, aber zumindest nicht auf Deutsche geschmissen werden? Und gibt es nicht vielleicht auch in Boostedt den einen verkalkten Urzeitkrebs, der sich von den Fremden aus den fernen Ländern irgendwie bedroht fühlt? Sicherlich, aber sowohl im Fall von #merkelstreichelt als auch beim „Panorama“-Dorfvergleich ändert auch die ganze Wahrheit nichts am Ergebnis.
Die Angela ist nun mal kein Ausbund an Herzlichkeit, wirkt ungelenk im Umgang mit Menschen im Allgemeinen und Kindern im Speziellen. Woher aber soll sie das auch können, sie ist ja keine Mutter, sondern nur Kanzlerin – sie macht also gar nichts mit Menschen, sondern nur mit Politikern. Für Menschen macht sie allerdings auch eher wenig. Im Grunde macht sie eh besser nichts. So kann sie nämlich nichts falsch machen, schließlich wird in zwei Jahren wieder gewählt.
Ich hätte in dieser Situation allerdings eh viel lieber unsere ehemalige Familien- und heutige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gesehen. Die hat ja immerhin sieben Kinder – wenn sie auch keins davon so ganz allein großgezogen hat. Aber sie hätte vielleicht wenigstens eine ihrer Nannys anrufen und um Rat fragen können. Was tun mit einem weinenden Mädchen? Und wie streichelt man fremde weinende Kinder richtig, wenn man sie schon streicheln muss? Ich würde mal sagen, besser auf Augenhöhe – also hinknien statt vorbeugen –, das wirkt irgendwie menschlicher und weniger roboterhaft.
Und dann gab es da auch noch Til Schweiger, den ich ja bekanntermaßen sehr mag. Der postete einen Aufruf, Flüchtlingen zu helfen – was per se gut ist. Leider musste er feststellen, dass auch seine Fan-Brut – welch Überraschung – der Thematik nicht grundsätzlich positiv gegenüber eingestellt ist. So ist es eben in bildungsfernen Bevölkerungsschichten. Sich gegen ausländerfeindliche Hasskommentare auf seiner Facebook-Seite zur Wehr zu setzen – durch einen eigenen Hasspost – ist sicherlich angebracht.
Dass dann aber sogar die Tagesschau zu diesem Thema zu ihm nach Istanbul schaltet, um mit ihm über eben diese Geschichte zu diskutieren, geht mir dann doch etwas zu weit. Cross-Promo offenbar, denn in der türkischen Metropole dreht Schweiger ganz nebenbei erwähnt gerade wieder einen „Tatort“, den ich nicht sehen will. Über #merkelstreichelt berichtete die Tagesschau aufgrund mangelnder politischer Relevanz übrigens nicht. Ach so …