Das digitale Zeitalter mag vordergründig so seine Vorteile mit sich bringen – erkennt man die ständige Verfügbarkeit von Informationen und die permanente eigene Erreichbarkeit auf allen Kanälen als positive Eigenschaften an. Schaut man aber mal genauer hin, bringt es vor allem eines: jede Menge schlechte Laune. Viele Dinge – wie im ungünstigsten Moment leere Smartphone-Akkus, kein Netz, wenn man es am dringendsten braucht, eine lahme mobile Internetverbindung oder ein permanent hakendes Wlan-Netz – können einem den ganzen Tag versauen. Und dann gibt es da ja auch noch Facebook, die Hauptquelle des digitalen Launeverderbens. Das belegt jetzt eine Studie der Universität Innsbruck, die sich mit diesem offenbar unglücklich machenden Internetphänomen beschäftigt.
Während der User im asozialsten aller sozialen Netzwerke auf der ausweglosen Suche nach Glück und Zufriedenheit ist, findet er nichts als negative Emotionen. Neid und Missgunst angesichts zahlreicher geposteter Urlaubsfotos anderer User, während man selbst am Schreibtisch vor regnerischer Fensterkulisse darbt, tragen gar nicht mal hauptsächlich die Schuld daran. Vielmehr ist es das Gefühl, seine Zeit in grobem Maße beim Stalken aka Recherchieren auf Facebook vertrödelt zu haben.
Der Mensch ist aber nun mal ein Masochist. Er säuft, obwohl er den Kater am folgenden Tag doch zu gut kennt. Er ist ständig erreichbar, auch wenn er weiß, dass er sich so selbst in seiner Freizeit erhöhtem Stress aussetzt. Er isst Dinge, die ihm weder gut tun noch für seine Bikini/Badehosenfigur förderlich sind. Und er neigt dazu, sich durch Verlieben, Heiraten und ähnliche mehr oder weniger freiwillige Entscheidungen ins Unglück zu stürzen. Da ist ein Facebook-Account wohl nichts als die logische Schlussfolgerung aus all dem, denn dort kann er all seine Unzulänglichkeiten auch noch mit der Masse teilen und sie tröstend oder vernichtend kommentieren lassen. Welch ein (Un)Glück.