Es soll ja Menschen geben, die eine ganz spezielle Beziehung zu Füßen haben. Nicht unbedingt zu ihren eigenen, sondern eher zu denen anderer. Meist sind es Männer, die nach Frauenfüßen schielen. Ein mir völlig unverständlicher Fetisch. Füße sind in den meisten Fällen höchst unerfreuliche Körperteile und gehören dringend verhüllt.
Trekkingsandalen stellen für mich bekanntermaßen keine adäquate Lösung dar. Das trifft im Grunde auf sämtliches offene Schuhwerk zu. Ganz besonders auch auf Hochhackiges, das von der Trägerin zu klein gekauft wurde. Entweder, weil es in ihrer Größe nicht mehr verfügbar war, sie es aber dennoch unbedingt haben musste. Oder weil sie es einfach gewohnt ist, alles eine Nummer kleiner zu kaufen, da die Akzeptanz ihrer tatsächlichen Konfektionsgröße eine schwere Krise auslösen würde. Wenn sich dann der große Onkel durch die vordere Öffnung langsam über die Sohle hinaus schiebt und sich bei Plateaus – die gerade auf einer langen Zeitreise zurück aus den 90ern sind – um die selbige krallt, rollen sich mir die Zehnägel auf – um mal bei diesem Bild zu bleiben.
Selbstverständlich kann ich nachvollziehen, dass man im Sommer nicht umhin kommt, gelegentlich luftige Fußbekleidung zu favorisieren. Auch ich lasse mich ab und an – wenn keiner guckt – dazu hinreißen, Flipflops zu tragen, denn 30 Grad im Schatten lassen Turnschuhe und Co. zum Schwitzkasten mutieren. Und schwitzende Füße sind noch unappetitlicher als nackte. Schwer bzw. gar nicht nachvollziehbar ist für mich allerdings der neue Trend, seinen Füßen auch auf Facebook ein Forum zu bieten. Füße im Sand. Füße auf der Sonnenliege. Füße im Staub des Festivalgeländes. Füße in neuen Sommerschühchen. Füße im Fluss. Füße im See. Füße im Meer. Füße, Füße, Füße … Feetbook? Das muss doch nicht sein …
Etwas Gutes hat diese Abneigung aber dann doch, denn mit ihr lässt sich auch jeder noch so ausgeprägte Schuhtick rechtfertigen. Der Schuh als Therapie – eine durchaus praktische Nebenerscheinung des Antifetischs. Gefällt mir!