Sie sind jung. Ziemlich jung sogar. Und trotzdem sehen sie aus, als wären sie einem Film der späten 1970er-, eventuell noch frühen 1980er-Jahre entsprungen. Möge man aufgrund ihrer Namenswahl erst mal glauben, Go Go Berlin kämen aus unserer schönen Hauptstadt, so stellt man bei genauerem Hinsehen fest, dass genau das nicht der Fall ist. Es ist das beschauliche, für Dänemark jedoch bereits als Metropole durchgehende Aarhus, nahe dem sich die Band dank der Initiative von Schlagzeuger Christoffer Østergaard gründete.
2010 bat dieser darum, im etwa 40 Kilometer von Aarhus entfernten Silkeborg ein Konzert spielen zu dürfen, obgleich er zu diesem Zeitpunkt nicht mal eine Band hatte. Die war allerdings schnell gegründet, und zwar noch am selben Abend. Zwei Wochen später stand Christoffer gemeinsam mit zwei Freunden auf der Bühne. Auch das klingt ein wenig nach romantisch-verklärtem 70er-Roadmovie. Heute ist man zu fünft und hatte allein in 2013 mehr als 80 Konzerte auf der Uhr, darunter eine Tour im Vorprogramm der Landsmänner The Blue Van. Inzwischen eilt den Jungs von Go Go Berlin ihr Ruf als beste Liveband Dänemarks voraus.
Die Zeit ist also überreif für ein erstes Album. In ihrer Heimat bereits veröffentlicht, schaffte es „New Gold“ hier immerhin auf den fünften Platz der Albumcharts. Grund dafür ist diese wundervoll charmante 60s/70s-Rock ’n’ Roll-Attitüde, die sie gelungen in die Jetztzeit übertragen. Zeitloser Bluesrock, mal rau und schmutzig, dann wieder gefühlvoll und anrührend vorgetragen von Leadsänger Christian Vium. Das Album sprüht nur so über vor Spielfreude, Talent und Potenzial. Mehr davon.