Die derzeitige Kälte macht den Menschen offenbar schwer zu schaffen und hat für den menschlichen Körper nicht unwesentliche Nebenwirkungen. Wer jetzt am Wochenende wie üblich im T-Shirt aus dem Club schwankt, weil er mal wieder seine Garderobenmarke verloren hat, und alkoholbedingt Gefahr läuft, es ohne Nickerchen nicht bis daheim zu schaffen, gibt sich in Normalfall lediglich der Lächerlichkeit, jetzt aber gleich dem Tod preis.
Die vom Tanzen müden Gliedmaßen sterben zuerst ab, da der Körper damit beschäftigt ist, die lebenserhaltenden Organe anständig zu durchbluten. Aufgrund der völligen Unterkühlung wird ihm aber auch das nach einer Weile nicht mehr gelingen, das Bewusstsein schwindet und das Ende naht. Wie sich das so ungefähr anfühlt, dürfte jetzt auch jeder einzelne Spieler beim baldigen Zweitligisten Schalke 04 wissen, hat Supertrainer Felix Magath seine versagenden Jungs bei diesem Temperaturen doch in kurzen Hosen und ohne Handschuhe über den Platz gejagt. Nicht mal die Rasenheizung hat er anstellen lassen, der Sadist. Mein Mitleid hält sich allerdings in Grenzen angesichts der Kontostände der ver(be)hinderten Ballakrobaten. Spannend wird es erst, wenn beim Abstieg der Mannschaft Magath in Gelsenkirchen zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt wird. Dann möchte man nicht in seiner Haut stecken, denn was passieren kann, wenn einen allzu viele Leute nicht mögen, sieht man ja jetzt am Fall von Wikileaks-Gründer Julian Assange.
Dem ist Interpol auf den Fersen, doch nicht wie man zunächst denken mag, wegen der Veröffentlichung der neuesten geheimen Dokumente aus Kreisen der US-Regierung. Hier fragt man sich ja ohnehin, wie „geheim“ es überhaupt ist, dass Guido Westerwelle „inkompetent“ und „aggressiv“ ist und Frau Merkel „das Risiko meidet“. Nein, stattdessen wird er nun der Vergewaltigung bezichtigt, soll in Schweden eine Frau sexuell belästigt und sie zu ungeschütztem Sex gezwungen haben. Ein Schelm, wer hier – wie der Beschuldigte selbst – an einen Komplott glaubt. Aber im Flüchten und Verstecken ist er ja mittlerweile berufsbedingt ein echter Profi, und wenn er schlau ist, kommt er einfach fix nach Deutschland, denn bei den derzeit vorherrschenden Temperaturen in unserem Land hat nicht mal Interpol Bock, ihn hier zu suchen. Ab zum Training in die Veltins-Arena und unter das frierende Fußballer-Volk gemischt. Schlechter als die spielt der sicher auch nicht.