Berlin ist sicherlich eine Stadt mit vielen Facetten und bringt eine ebenso bunte Vielfalt an Musikern und Musikstilen hervor, beziehungsweise beherbergt und fördert diese. Doch denkt man bei Berlin nicht zwingend an Folk, scheint das Zusammenspiel zwischen getriebener Großstadt und lebendiger Landmusik doch etwas weit hergeholt. Nicht so, wenn die Wurzeln der Band in den USA liegen.
So ist es bei Mighty Oaks, bestehend aus Ian Hooper, Claudio Donzelli und Craig Saunders. Zumindest zum Teil, denn Frontmann Hooper stammt eigentlich aus Washington. Er wuchs in der Nähe Seattles auf, studierte in Portland, ehe es ihn 2008 nach Deutschland – und zwar zunächst nach München – verschlug. Den Italiener Donzelli und den Briten Craig Saunders lernte Hooper hingegen in Hamburg kennen, und gemeinsam entschied man sich schließlich für Berlin bzw. Neukölln als Lebens- und Wirkungskreis. Damit sind Mighty Oaks zumindest schon mal intern eine der internationalsten Bands überhaupt.
Musikalisch sind sie dann aber doch ganz eindeutig im US-amerikanischen Folk verankert. Nach zwei ersten EPs in 2010 und 2013 legen die drei nun ihr Debütalbum „Howl“ vor. Und ähnlich Kollegen wie Mumford & Sons oder The Lumineers bestimmen neben der Akustikgitarre deren Kollegen Mandoline und Banjo den Sound der Band, aber natürlich auch Tamburin und Schellenkranz. Und der Gesang Hoopers, meist zweistimmig unterstützt von seinen Bandkollegen. „Howl“ beziehungsweise die Musik der Mighty Oakes – die sich ja bestimmt nicht ohne Grund „Mächtige Eichen“ nennen – ist geprägt von der Natur, die es so in Berlin maximal im Grunewald zu bestaunen gibt, den Jungs aber offenbar einfach innewohnt. Und daher nimmt man ihnen auch zu 100 Prozent ab, was sie da tun. Als Folkliebhaber kommt man an den drei Wahlberlinern zukünftig nicht mehr vorbei.