Møs gebürtiger Name lautet Fall Karen Marie Østred, sie ist 25 Jahre jung und lebt in Kopenhagen. „Mø“ ist wenig überraschend Dänisch und bedeutet so viel wie Jungfrau. Kein Zufall also, dass Møs erste Single in 2012 den Titel „Maiden“ trug, gefolgt von weiteren Stücken wie „Glass“, „Pilgrim“, „XXX 88“ (mit Diplo) und zuletzt „Don’t Wanna Dance“, sowie einer EP namens „Bikini Daze“. Jetzt endlich ist das Debütalbum der klassisch nordisch-unterkühlt wirkenden Blondine erschienen.
Musikalisch ist Mø also schon länger nicht mehr ganz so jungfräulich, wie ihr Name vermuten lässt. Bereits 2013 tauchte sie immer wieder in den Line-ups auch hiesiger Festivals und im Vorprogramm von Bands wie When Saints Go Machine oder Major Lazer auf. Dass Mø auch auf Aviciis „Dear Boy“ zu hören ist, wollen wir ihr einfach mal verzeihen, denn eigentlich sind es nicht die großen, lauten Töne, für die sie steht. Es ist weniger EDM, als intimer Indie Electro Pop, der auch auf „No Mythologies To Follow“ zu hören ist. Entstanden ist der Longplayer in den No Wav Studios in ihrer Heimatstadt mit Unterstützung von Kollege Ronni Vindahl. Mø paart intelligente Lyrics mit gefühlvollen Melodien und elektronischen Beats. Das Ergebnis strahlt ganz eigene Coolness aus. Vergleiche zu Grimes, Twin Shadow oder sogar Kate Bush werden immer mal wieder gezogen, hinken aber zumeist, schafft es Mø doch, eigenständig zu klingen und das Genre Indie Pop und ihre ganz eigenen Coming of Age-Geschichte neu zu interpretieren. Das Spektrum reicht von explosiv-expressiven bis zu melancholisch-reduzierten Klängen, mit denen sich Mø einen festen Platz im Feld der skandinavischen Pop-Diven erspielt.