Dein Kollege hat sich mit fremden – nämlich deinen – Federn geschmückt und der Chef hat es nicht einmal gemerkt? Ein Trottel mit dem tieferlegten BMW mit Dorf-Kennzeichen hat dir nach der dritten Runde um den Block den wirklich letzten Parkplatz weggeschnappt? Dein Mitbewohner hat sich von seinem Teil der Miete lieber eine PlayStation gekauft? Dein Facebook-Bekanntenkreis besteht vorrangig aus geistig minderbemittelten Hatern, und deine Freundin ist sowieso eine doofe Kuh? Da kann man schon mal aus der Haut fahren. Wenn die Wut auf die Welt an sich und die eigene im Besonderen zu groß wird, hilft nur eins: Musik. Die sollte dir vor allem durch maximale Aggressivität und Lautstärke aus dem Tief heraus helfen.
Die Kaiser Chiefs mit „I Predict A Riot“ machen es vor – denn lange geht das mit dir und den Menschen drumherum auch nicht mehr gut. „I’m gonna make you, I’m gonna break you, I’m gonna make you a fucking psycho“ – drohen Muse mit „Psycho“, doch scheint das nicht mehr nötig, sind doch sowieso überall nur noch Bekloppte unterwegs. Wichtig ist, sich seiner Enttäuschung zu stellen, so wie es Green Day mit „Boulevard Of Broken Dreams“ tun. Theory Of A Deadman klingen zwar besser gelaunt, der Titel „Hate My Life“ lässt allerdings auch viel Schlechtes vermuten. Wie es ist, von irgendetwas oder irgendjemandem so richtig genervt zu sein, wissen auch Biffy Clyro und haben mit „Shock Shock“ einen Song draus gemacht. „The Fight Song“ von Marilyn Manson bringt die richtige Portion Auflehnung mit, um das Beste aus jeder noch so beschissenen Situation zu machen.
Natürlich dürfen 90er-Bands wie Sepultura, Prong und Pantera nicht fehlen, wenn es darum geht, seine Angepisstheit auf die Umwelt musikalisch zum Ausdruck zu bringen. Auch deutschen Kombos wie Kraftklub, Frittenbude und die Beatsteaks eignen sich hervorragend zum Abreagieren. Spätestens nach „Game Over“ von Machine Head sollte dieser Titel allerdings Programm sein. Ausgetobt, ausgelaugt. Zeit, aufzustehen, sich den Staub abzuklopfen und weiter zu machen.