Der lang ersehnte Sommer ist endlich da – zumindest kalendarisch. Das Wetter ist in weiten Teilen zwar oft noch wechselhaft, aber davon lassen wir uns die Openair-Laune nicht vermiesen. Ganz gleich ob groß angelegtes Festival oder die kleine halblegale Feierei in irgendeinem Waldstück am Hintern der Heide … wir sind dabei. Untermalt werden muss das mit den richtigen Sommer-Beats, und die sollten vor allem eins können: Grooven.
Mit Howling und „Short Line“ vom Debütalbum „Sacred Ground“ steigen wir erst mal sanft ein in die sommerliche Party. Fast acht gut genutzte Minuten bietet Rampa mit „Good Times“. Das Leben lieben, das ist das Motto des Mannes mit der Goldmaske, Claptone, so dass er dem mit „Dear Life“ gleich einen passenden, wohlwollend poppigen Tune gewidmet hat. Und weil der Sommer die Jahreszeit der knalligen, gut gelaunten Farben ist, trägt keinemusik-Mann Adam Port – seinem aktuellen Track zufolge zumindest – kein Schwarz. Ist ja auch viel zu heiß, wenn einem die Sonne auf den Leib scheint.
Dazu passen musikalisch ganz hervorragend die deepen Houseklänge Younotus und „Sundaze“. Allerdings beginnen wir in diesem Moment auch schon, in die lauen Abendstunden einzutauchen und den Sonnenuntergang zu KiNKs „Diversion“ zu genießen. Passend zur blauen Stunde kommt in Folge Stephan Bodzins „Blue Giant“ vom eben veröffentlichten Album „Powers Of Ten“. Mit Butch, Till von Sein, Jakkin Rabbit und Fort Romeau treiben wir auf einer intensiven, deepen Welle der guten House-Laune und werden im Anschluss immer dunkler und clubbiger. Die Sonne ist längst hinter dem Horizont verschwunden, so dass ab sofort noch mal ein bisschen Gas gegeben werden darf. DJ Koze ist gleich zwei Mal mit Stücken vom Soundtrack zum Film „Victoria“ am Start. Das passt vor allem so gut, weil der One-Taker es schafft, in 139 Minuten das Gefühl eines Berliner Sommermorgens einzufangen.
Wenn Ruede Hagelstein mit „Daytime“ läuft, sind im Osten bereits die ersten Ausläufer der aufgehenden Sonne zu erkennen. Augen zu und durch. Ist die erste Müdigkeit überwunden, können Martin Eyerer, Booka Shade, Paul Kalkbrenner und Leftfield noch mal eine Schippe drauflegen. „Love Live“ von Fatboy Slim funktioniert im neuen Remix von Josh Butler auch 15 Jahre nach seinem ersten Erscheinen noch so fantastisch wie am ersten Tag. Die Beine werden langsam müde, die Sonne steht derweil hoch am Himmel. Zeit, heim zu gehen und sich auszuruhen. Jamie xx ebnet den Weg ins Bett mit dem „Sleep Song“. Der Sommer endet schließlich erst am 21. September. Es gibt bis dahin noch so manche Party zu feiern.