Noel Gallagher’s High Flying Birds – Chasing Yesterday

Noel Gallagher’s High Flying Birds – Chasing Yesterday

Zuletzt hatte sich Noel Gallagher mit einigen unpopulären Aussagen nicht bei allen Menschen beliebt gemacht. Er wetterte gegen die Musikindustrie (Zitat: „Jeder Song in den Top 10 ist derselbe Mist nur mit unterschiedlichen Stimmen.“) und kritisierte Kollegen (Zitat: „In einer Welt, in der Ed Sheeran im Wembley-Stadion spielt, kann ich nicht leben.“). So legt man selbst die Latte für das nächste Album recht hoch, vor allem, wenn man in Interviews zum zweiten Werk an Eigenlob nicht spart.

Den Opener „Riverman“ bezeichnet Gallagher als wohl besten Song, den er je geschrieben hat. Genau das sagte er allerdings auch schon über die erste Singleauskopplung „Ballad Of The Mighty I“. Und tatsächlich ist „Chasing Yesterday“ ein Longplayer, der keine Schwächen zeigt und zehn ganz wundervolle Songs aneinanderreiht. Ein Journalist glaubte in ihm Elemente zu hören, die an Bands wie die Rolling Stones, T.Rex und Queens Of The Stone Age erinnern. Etwas, das Gallagher nicht von sich wies, und womöglich gibt es hier und da Reminiszenzen an die Genannten, denn mit „Chasing Yesterday“ hat sich Gallagher – im Vergleich zum Solo-Debüt – noch ein ganzes Stück weiter vom einstigen Oasis-Kosmos entfernt. Aber natürlich gibt es auch immer noch die großen Gefühle und eklektischen Momente wie z.B. bei „The Dying Of The Light“. Mit dem Beginn seiner Solokarriere hat sich der heute 47-Jährige neu erfunden und dabei nicht nur auf Altbewährtes gesetzt, um die Oasis-Fans auf seine Seite zu ziehen. Das ist erfrischend und lässt einen den Verlust der musikalischen Bruderschaft verschmerzen, denn was Gallagher für seine neuen Produktionen an Energie aufwendet, ließen die letzten Oasis-Sachen doch eher vermissen. Manchmal ist eine Trennung eben doch für alle Beteiligten und sogar sämtliche Außenstehenden das Beste.

Album bei Napster hören.

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