Ich stecke in einer klassischen Zwickmühle, wenn es um Weihnachten geht. Stets schwanke ich zwischen Anstrengung, Gleichgültigkeit und Vorfreude. Zum einen finde ich das ganze Tamtam um dieses Fest völlig übertrieben, zum anderen mag ich Lichterketten und Eierpunsch. Ich finde Engel doof und „Last Christmas“ nervig, mag aber heiße Maronen und „Let It Snow“.
Jedes Jahr aufs Neue schlage ich vor, die Schenkerei zu unterlassen und werde am Ende doch wieder vertragsbrüchig. Ich bin Frühgeschenkekäufer, doch leider bleibt mir so zu viel Zeit, die zuvor noch als grandios gefeierte Idee anzuzweifeln, um alles schon vor Heiligabend mehrfach umzutauschen und dennoch am 24. völlig verunsichert und mit zahlreichen erklärenden Bemerkungen meine Präsente zu überreichen.
Eigene Wünsche habe ich das Jahr über viele, doch wenn es auf Weihnachten zugeht, bin ich froh, nicht der Mensch zu sein, der mich beschenken muss, kann ich doch am Ende nichts konkretisieren. Außerdem neige ich zur Ungeduld und habe mir vorher schon alles selbst besorgt.
Aktuell hätte ich daheim gern etwas mehr vorweihnachtliche Stimmung, als ein schnödes Teelicht auf der kahlen Fensterbank zu vermitteln mag. Stehe ich jedoch in der völlig überladenen Dekoabteilung eines Kaufhauses kann ich mich partout nicht dazu überwinden, für irgendeinen blöden Kitsch auch nur einen Cent auszugeben. Dann kaufe ich mir doch lieber das alljährliche, nach Apfel-Zimt duftende Weihnachtsklopapier von Charmin. Das macht für mich einfach am meisten Sinn, vereint es Zweckmäßigkeit und Romantik wie wohl kein anderes Produkt dieser Tage.