Promis und Werbung – das ist sicherlich ein Thema für sich. Nicht selten fragt man sich, warum sich ausgerechnet diese oder jene Person für dieses oder jenes Produkt prostituiert. Dass eine Verona Poth ihr Gesicht für KiK in die Kamera hält, mag nach der Maxfield-Pleite ihres Mannes Franjo dagegen durchaus Sinn ergeben, denn im Hause Poth muss nun sicherlich gespart werden.
Auch Michael Wendlers neuer Vertrag mit dem gerne in sogenannten Taschenflaschen ausgegebenen Wodka-Feige-Mischgepansch „Kleiner Feigling“ scheint mir soweit plausibel, erklärte besagter und selbsternannter Pop-Schlagerist aus Dinslaken doch neulich im Rahmen einer Pressekonferenz, er würde zeitweise ähnlich drein blicken wie die schielenden Augen auf dem Flaschenlabel. Nun, dennoch wäre ich für die Umbenennung des Getränks, um die Kooperation fett zu unterstreichen. „Großer Narziss“ wäre mein Vorschlag.
Den Vogel abgeschossen hat aber sicherlich Gundis Zámbó. „Gundis wer?“ wird sich manch einer zu Recht fragen und womöglich trotz Stichworten wie „Bim Bam Bino“, „Ruck Zuck“ oder „Die Vorher-Nachher-Show“ weiterhin ratlos bleiben. Wer jedoch das RTL-Dschungelcamp 2009 verfolgte, der kennt sie als Blondine Anfang/Mitte 40, die mit ihrer offenen, teils penetranten Art trotz eines Mannes (jenseits der 50, inzwischen von ihr getrennt) daheim nicht anders konnte, als sich dem doch einige Jahre jüngeren Nico Schwanz an den Hals zu werfen. Sehen wir jetzt mal davon ab, dass allein die Wahl des Herrn Schwanz als Liebesbegehr geschmacklich bedenklich ist, ist es gerade dessen Aussage, die Gundis „sei ja nett, aber ihm viel zu alt“, die nun ihren neuesten Werbedeal in ein etwas seltsames Licht rücken lässt.
Gundis Zámbó hält ihr Gesicht für die Internetplattform Zuckerjungs.de in die Kamera. Wer hier jetzt eine Partnerbörse für Diabetiker vermutet, liegt gänzlich falsch. Vielmehr suchen reifere Damen nach jüngeren Gespielen, und das Ganze eben unter dem Motto der Seite, das da lautet: „Erfahren und sexy sucht jung und süß“. Allein der TV-Spot hierzu ist sehenswert und eröffnet einem in Sachen Fremdschämen ganz neue Dimensionen. Da sitzt eine aufgebrezelte Gundis mit geglättetem Goldhaar und im kleinen Schwarzen auf einem reinweißen Sofa und rasselt einen schlecht einstudierten Text herunter: „Klar kenne ich Zuckerungs.de. Das ist die Partnerbörse für Frauen, die wissen, was sie wollen. Und ich weiß, was ich will.“ – Was sie da so ganz natürlich wirkend wirklich sagen will: „Ich suche öffentlich weil verzweifelt übers Internet einen Toy-Boy, der mich ordentlich durch die Betten jagt.“ Gefunden hat sie ihn noch nicht, aber ich drücke ihr ganz fest die Daumen.