In den 90er-Jahren versuchen mehrere Promis, mit privaten Sex-Tapes ins Gespräch zu kommen. Auslöser dafür ist der Skandal um das sexy Video von Pamela Anderson und Tommy Lee, das um die Welt geht. Bei Disney+ gibt es nun die Serie zu der verrückten Story.
Es ist das Jahr 1995, in dem sich Mötley-Crüe-Drummer Tommy Lee und „Baywatch“-Babe Pamela Anderson kennenlernen. Schon wenige Tage nach ihrem ersten Treffen geben sich die zwei das Jawort und lassen es in den Flitterwochen ordentlich krachen. Wie das bei frisch Verknallten eben so ist. Allerdings drehen die zwei von ihren intimen Momenten ein pornöses Video, das alsbald um die Welt gehen soll. Und während danach auch andere Promis versuchen, auf diese Weise ins Gespräch zu kommen, bleibt das Honeymoon-Tape von Tommy Lee und Pamela Anderson das Paradestück und bekannteste unter ihnen.javascript:void(0)powered by https://www.youtube-nocookie.com/embed/aYSV8vzgY_8?rel=0&showinfo=0
Wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass das Video seinen Weg ins noch in den Kinderschuhen steckende Internet fand, erzählt die nun auf Disney+ gestartete Mini-Serie „Pam & Tommy“ in acht Folgen. Die Geschichte beginnt, als Musiker Lee (Sebastian Stan) und Schauspielerin Anderson (Lily James) gerade frisch verheiratet sind und ihr gemeinsames Heim auf Vordermann bringen lassen. Handwerker Rand Gauthier (Seth Rogen) ist irgendwann extrem genervt von Lees ständig neuen Wünschen, nach denen er immer wieder eben erst Zusammengezimmertes umgestalten soll. Als dann auch noch das vereinbarte Gehalt für seine Arbeit ausbleibt, wird die Schuld nicht etwa umgehend beglichen. Stattdessen wirft Tommy Lee Rand mit vorgehaltener Schrotflinte aus dem Haus und behält obendrein sein Werkzeug.
Tape-Diebstahl ist ein Racheakt
Rand sinnt verständlicherweise auf Rache und entwendet des Nachts aus dem Haus des Glamour-Paares einen Safe, in dem sich neben Bargeld, Schmuck und Waffen eben auch jene Videokassette befindet. Das äußerst private Filmchen landet mit Rands Hilfe bei dem Pornoproduzenten Uncle Miltie (Nick Offerman). Von diesem Moment an nimmt das Schicksal seinen Lauf. Doch die Serie wirft dann natürlich auch noch einen Blick zurück auf die wilde Liebesgeschichte der beiden Hauptdarsteller des Sex-Tapes.
Verantwortlich für die ersten drei Folgen von „Pam & Tommy“ zeichnet Craig Gillespie, der neben Rogen und weiteren auch als Produzent fungierte. Gillespie, bekannt unter anderem als Regisseur von „I, Tonya“ und „Cruella“, diente dafür das Buch von Autor Robert Siegel als Vorlage. Später dann übernehmen die Regisseurinnen Lake Bell, Gwyneth Horder-Payton und Hannah Fidell das Zepter.
Überdrehte Komödie über ersten viralen Hit
„Pam & Tommy“ ist mehr als nur ein Biopic über zwei völlig überdrehte Stars der 1990er-Jahre. Es ist auch mehr als die Story des ersten viralen Hits in Zeiten des aufkeimenden Internets. Vielmehr entblättert sich eine in weiten Teilen überzogene Komödie, erzählt aus wechselnden Perspektiven und voll absurder Momente. Zum Beispiel, wenn Tommy Lee sich mit seinem besten und beachtlichen Stück vor dem Spiegel unterhält oder sich das Paar an allen erdenklichen Orten eines Hotelzimmers in allen erdenklichen Stellungen verlustiert. Schließlich wurde das Video nicht ohne Grund zu einem der begehrtesten Pornostreifen seiner Zeit. Und nicht ohne Grund gelten seine Protagonisten bis heute als eines der explosivsten Paare der Promi-Geschichte. Die zwei bekamen in der Folge zwar noch zwei Kinder, trennten sich aber drei Jahre nach der Hochzeit auch schon wieder.
Überhaupt kommen Tommy Lee und Pamela Anderson nicht immer allzu gut weg. Er gefällt sich ein bisschen zu sehr in der Rolle des abgefuckten Rockstars, sie wirkt manches Mal wie das blonde Naivchen, für das sie oft gehalten wurde. Ein Image, mit dem die heute 54-Jährige noch immer zu kämpfen hat. Und so sind die Sympathien in der ersten Folge eher auf der Seite von Rand, doch im Laufe der Erzählung ist auch die ungewöhnlich rasante Liebesgeschichte des Paares äußerst amüsant. Vor allem vor dem Hintergrund betrachtet, dass das meiste gut recherchiert und tatsächlich so passiert sein soll.
Damit ist „Pam & Tommy“ eine sehenswerte Serie, die mit tollen Bildern und dem Einsatz der passenden Musik für beste Unterhaltung sorgt. Dass sie ausgerechnet bei Disney+ läuft, entbehrt nicht einer gewissen zusätzlichen Komik, finden sich hier doch sonst – neben sämtlichen Ablegern des Star-Wars-Universums – vor allem Animationsfilme für Kinder. Die sind dieses Mal allerdings ausgeschlossen, denn „Pam & Tommy“ ist erst ab 16 Jahren freigegeben.