Passenger – Whispers

Passenger – Whispers

Das, was der Brite Mike Rosenberg in den vergangenen Monaten hingelegt hat, nennt man wohl einen Raketenstart. Wie aus dem Nichts konnte seine erste Single „Let Her Go“ begeistern und avancierte schnell zum meistgespielten Radiohit des letzten Jahres. „Platz 1 in 16 Ländern“ lautete das Ergebnis des massiven Airplays.

Dabei sind es nicht allein seine melancholischen Akustiksongs, die die Menschen so begeistern, sondern wohl auch die dazu passende Backgroundstory. Vom Straßenmusiker zum Superstar in so kurzer Zeit, das macht neugierig. Raus aus den kleinen Venues, rauf auf die ganz großen Bühnen. Eine Geschichte, die man gerne hört und die Hoffnung spendet. Und dass sich der 30-Jährige auch heute noch gerne mit seiner Gitarre in Einkaufspassagen stellt, bringt ihm gleich noch ein paar Sympathiepunkte mehr ein. Doch weiß Rosenberg eben noch ganz genau, wo er her kommt, denn der Erfolg kam nicht so plötzlich, wie es bei der Betrachtung der vergangenen eineinhalb Jahre scheint. Erste Auftritte mit 16 Jahren, das Projekt Passenger 2007 zunächst gegründet mit einem Komponisten namens Andrew Phillips und wenig später bereits ein erstes Album namens „Wicked Man’s Rest“ veröffentlicht. Mit eher mäßigem kommerziellen Erfolg, aber immerhin mit guten Kritiken. Nach der Trennung von Phillips veröffentlichte Rosenberg solo als Passenger das nächste Album „Whide Eyes Blind Love“, dem bis 2012 drei weitere folgten. Dass „Let Her Go“ schließlich den Durchbruch brachte, dürfte auch für Rosenberg selbst eine Überraschung gewesen sein, die von Holland aus dank eines interessierten Radioredakteurs ihren Lauf nahm.

Passenger trifft mit seiner sehr ehrlichen, unverfälschten und intimen Musik den Nerv der Zeit, und dass er sich diesen Erfolg so redlich verdient hat und nicht einer jener Künstler ist, die es nur dank YouTube und Co. geschafft haben, tut hier ein Übriges. Rosenberg ist durch harte Zeiten gegangen und verkörpert die moderne bzw. musikalische Version der „Vom Tellerwäsche zum Millionär“-Geschichte – und das in aller Bescheidenheit und mit leisen Tönen. Ein Typ, dem man den Erfolg einfach gönnen muss.

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