Es gibt wenige Bands, die mich so lange begleitet und musikalisch so bewegt haben wie die Smashing Pumpkins. Los ging es für mich direkt mit ihrem Debüt „Gish“ 1991, und auch die darauf folgenden Werke „Siamese Dream“, „Mellon Collie And The Infinite Sadness“ und „Adore“ gehören zu den meist abgespielten Alben ihres Jahrzehnts in meinem Regal. Es folgten eine Bandtrennung und diverse Soloprojekte Billy Corgans, darunter Zwan.
2012 dann erschien ein neues Album der Smashing Pumpkins selbst. „Oceania“ – viel gelobt und bejubelt – stellte den Beginn eine Trilogie da, die nun mit „Monuments To An Elegy“ in die zweite Runde geht, ehe irgendwann im neuen Jahr „Day For Night“ den krönenden Abschluss bildet. „Ursprünglich arbeitete ich an einem Doppelalbum. Doch als ich darüber nachdachte, wie ein solches in der heutigen oberflächlichen Kultur konsumiert werden würde, beschloss ich, es in zwei Teilen herauszubringen“, sagt Corgan selbst zu dieser Vorgehensweise. Beide Alben in Verbindung mit zahlreichen seit 2009 veröffentlichten EPs und Downloadtracks bildet den 44 Einzelwerke umfassenden Zyklus „Teargarden By Kaleidoscope“. Die Bandbesetzung ist längst eine andere, u.a. treffen wir am Schlagzeug auf Mötley Crüe-Drummer Tommy Lee. Und doch ist der Charme alter Tage geblieben, wohl weil er maßgeblich abhängig von Songschreiber und Frontmann Corgan ist. Ein ruheloser Charakter, der sich auch jetzt zur Zukunft der Band nach dem letzten Teil der Trilogie noch nicht äußern mag. Neuorientierung oder Abschied? Man wird sehen.
Jetzt aber darf man sich also erst mal über „Monuments To An Elegy“ und auf „Day For Night“ freuen. Aufgenommen in Chicago mit einem alten Bekannten – Produzent Howard Willing ist bereits seit „Adore“ dabei – und gemastert von Howie Weinberg, der ebenfalls bereits für einige der ganz großen Pumpkins-Klassiker der 90er verantwortlich zeichnet, knüpft „Monuments To An Elegy“ an den Glanz alter Tage an und bildet einen Rundgang durch sämtliche Phasen, die die Band einst durchlief. Emotionale Synthies paaren sich mit verzerrten Grunge-Gitarren, eklektische Hymnen gesellen sich zu melancholischen Songs. Ein gelungenes Album, das vor allem bei Fans großen Anklang finden dürfte. Alle anderen empfehle ich, sich doch erst mal über die frühen Veröffentlichungen einen Zugang zu den Smashing Pumpkins zu verschaffen. Es lohnt sich. Über „Day For Night“ sagt Corgan, es würde das komplette Gegenteil von „Monuments To An Elegy“. Ob das dann gut oder schlecht ist, erfahren wir in 2015.