Sozialdienst für Berlusconi? Abzuleisten in einem Altenheim? Widerspricht das nicht der Argumentation, ihn aufgrund seiner greisenhaften 77 Jahre nicht mehr hinter Gitter zu schicken? Es kann in diesem Altenheim doch durchaus schnell zu Verwechslungen kommen. Ehe es sich der Mann versieht, findet er sich in einem der lieblos eingerichteten Zimmer mit gelben Vorhängen und blauen Polstermöbeln wieder. Plötzlich liegt er im funktionalen Klinikbett mit Ein- und Ausstiegshilfe, steifer weißer Bettwäsche und Gummiunterlage unter dem schlaffen Arsch. Und aus dem Möbel muss er dann erst mal selbständig wieder heraus kommen …
Was genau soll Herr Berlusconi eigentlich an einem Tag als Helfer im Altenheim machen? Dankbarkeit entwickeln? Neue Freunde finden? Oder sind es ganz alltägliche Pflegerarbeiten wie Bettpfannen leeren, Bettwäsche wechseln und Bewohner baden? Das wäre ja vermutlich seine erste Konfrontation mit einer nackten Frau jenseits der Zwanzig. Sicherlich ein einschneidendes Erlebnis.
Da man wohl davon ausgehen kann, dass auch Uli Hoeneß nicht die gesamte Strafe für seine Steuerschuld absitzen wird, wären vielleicht auch hier Sozialstunden denkbar. Wie wäre es mit einem Job als Helferlein des Platzwarts von Borussia Dortmund? Rasenpflege, kleinere Reparaturarbeiten, Laubfegen, alle 80.700 Sitze mit einem feuchten Lappen abwischen … es gibt viel zu tun in einer so großen Arena wie dem Westfalenstadion. Anders als bei Berlusconi ist es unwahrscheinlich, dass Hoeneß sich am Ende optisch so perfekt ins Gesamtbild einfügt, dass niemand merkt, wenn er für immer bleibt.