Ich werde wunderlich. Aufgefallen ist mir das dank meiner unnatürlich positiven Reaktion auf Tierfotos und -videos. Stundenlang kann ich mich über Clips mit Hunden, Erdmännchen und anderen Niedlichkeiten amüsieren. Ganze Nachmittage und Abende mit Loris, Babyeulen und mehr Getier füllen. Wogegen ich um Zeichentrick- und Animationsfilme mit Tieren einen großen Bogen mache, denn auch hier reagiere ich außergewöhnlich heftig. Traurige Mäuse, verängstigte Fische und einsame Pinguine – und ich löse mich in meine Bestandteile auf.
Möglicherweise liegt es daran, dass ich im Laufe der Jahre feststellen musste, dass Tiere einfach die besseren Menschen sind. Weniger Enttäuschungen, weniger Ansprüche und viel mehr Zufriedenheit im Allgemeinen. Dabei ist so ein Hundeleben ja auch nicht immer ein Zuckerschlecken. Habe ich mir sagen lassen. Wenn ich mir meinen eigenen Hund allerdings gerade so ansehe, befällt mich schon der Neid. Schlafen, fressen, furzen, streicheln lassen und niedlich sein. Mehr muss so ein Tier nicht können. Gut, viele Männer haben ein ähnliches Repertoire zu bieten und begeistern dennoch nicht annähernd in der Form. Zumindest nicht länger als drei Minuten. Bei Hunden hält so eine Liebe schon mal 15 Jahre und länger.
Warum ich euch das erzähle? Ich habe keine Ahnung. Schuld daran ist wohl gerade mal wieder ein mein Herz erweichender Clip über eine ganze Reihe von Baby-Faultieren in einem speziellen Reservat, das sie u.a. bei der Milbenkur zeigt. Süüüß!