Gerade einmal ein Jahr ist es her, dass das Debütalbum der psychedelischen Krautrocker Toy aus London erschien. Nun steht bereits Langspieler Nr. 2 parat. Hat man für die Aufnahmen von „Toy“ nur zwei Wochen gebraucht, waren es bei „Join The Dots“ immerhin schon mal vier. Und wie beim Debüt merkt man diese doch recht kurze Zeitspanne zu keinem Zeitpunkt, wirken die Songs durchweg ausgereift, wohl überlegt und zu Ende gedacht.
2012 zählen Toy schnell zu den hoffnungsvollsten Newcomern des Jahres in Großbritannien. Eigentlich musizieren Tom Dougall, Maxim Barron und Dominic O’Dair zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahren länger zusammen, wenn auch zunächst unter dem Bandnamen Joe Lean. Mit diesem Projekt sorgen sie 2008 für Aufsehen, werden noch vor der Veröffentlichung ihres Albums von der einschlägigen Presse als heißester Newcomer der Insel gefeiert. Die Öffentlichkeit erreicht der Longplayer aus nicht näher bekannten Gründen allerdings nie. Sicherlich sehr zum Unmut der Band selbst, doch statt gefrustet aufzugeben, holt man sich mit Schlagzeuger Charlie Salvdige und Keyboarderin Alejandra Diez zwei weitere Leute ins Boot und startet unter dem Namen Toy noch einmal neu. Eine bereits beachtliche Anhängerschaft erreicht man durch das stetige Spielen, die Live-Präsentation des düster treibenden Sounds zwischen psychedelischem Krautrock, Shoegaze und Dreampop auf den Bühnen Englands.
2011 dann erscheint mit „Left Myself Behind“ eine erste Single, die von sämtlichen Medien mehr als positiv aufgenommen wird. Ein Hype bricht los, der mit der zweiten Single „Motoring“ sowie dem bereits erwähnten Debütalbum im Herbst 2012 weiter angefeuert wird. Als Support von Bands wie The Horrors, The Pretty Things und zuletzt Placebo werden mehr und mehr Leute – inzwischen auch außerhalb UK – auf die Briten aufmerksam, so dass Album Nr. 2 nun auch jenseits der Heimatgrenzen mit offenen Armen empfangen wird. An Bands wie Sonic Youth, My Bloody Valentine und Stereolab erinnernd, die sicherlich auch Frontmann Tom Dougall und seine Leute nachhaltig beeinflussten, bleiben sich Toy mit „Join The Dots“ treu und präsentieren einen hypnotischen, äußerst eigenständigen Sound, wie man ihn heute nur noch selten zu hören bekommt.