„Uncharted“: Hechtsprung von der Konsole auf die Leinwand

„Uncharted“: Hechtsprung von der Konsole auf die Leinwand

Vor gut 15 Jahren beginnt die Erfolgsgeschichte der Videospiel-Reihe „Uncharted“. Jetzt kommt Nathan Drake endlich auch ins Kino. Den Zuschauer erwartet ein actionreicher Abenteuerfilm mit Tom Holland und Mark Wahlberg, der seiner Vorlage absolut gerecht wird.

Vier Teile kann die Playstation-Reihe „Uncharted“ aus dem Hause Naughty Dog seit 2007 bereits vorweisen. Und sie alle zählen zu den beliebtesten Videospielen der vergangenen 20 Jahre. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Nachwuchs-Indiana-Jones Natahan „Nate“ Drake, der gemeinsam mit dem erfahreneren Victor „Sully“ Sullivan diverse Abenteuer am anderen Ende der Welt bestreitet. Immer auf der Suche nach dem nächsten großen Schatz, für den Hürden überwunden, Gegner ausgeschaltet und Rätsel gelöst werden müssen.

Es ist von außen betrachtet unverständlich, warum es so lange gedauert hat, bis Nate und Sully ihre Abenteuer auch im Kino erleben. Erste Pläne dazu gab es doch angeblich bereits vor mehr als zehn Jahren. Nun aber ist es so weit, und in der Rolle von Nate ist der als „Spider-Man“ das Klettern und Kämpfen bereits gewohnte Tom Holland zu sehen. Unterstützt wird er von Mark Wahlberg als Sully. Für die Story hat man sich an Elementen aus allen vier bereits erschienenen Spielen bedient und sie zu einer neuen Geschichte verquickt, die unter der Regie von Ruben Fleischer mit jeder Menge Action und CGI-Kunst in Form gegossen wurde.

Actionreiche Jagd nach dem Gold

Ähnlich wie in dem 2011 erschienenen Spiel „Uncharted 3 – Drake’s Deception“ geht es in Nates Kindheit los. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Sam lebt er als Waise in einem Kinderheim. Beide – angeblich Nachkommen des berühmten Entdeckers Sir Francis Drake – sind fasziniert von Geschichte und hören den Ruf der großen, weiten Welt. Als sie in ein Museum einbrechen, um an eine alte Schatzkarte zu kommen, werden sie erwischt. Sam tritt die Flucht aus dem Heim an, um den Konsequenzen seines Handels zu entgehen. Seither ist Nate getrieben von dem Wunsch, seinen Bruder wiederzufinden, den er nach einigen wenigen Postkarten irgendwo in der Ferne vermutet.

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Immer auf dem Sprung: Chloe und Nate.(Foto: Sony Pictures)

Zeitsprung: Nate ist erwachsen geworden, lebt in New York City und verdient seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht als Dieb. Im Zuge dessen läuft er Victor Sullivan über den Weg, der – wie sich herausstellt – zuletzt mit Sam zusammenarbeitete, ehe dieser wieder einmal untertauchte. Nun hofft Nate, über Sully an seinen Bruder heranzukommen. Sully wiederum braucht Unterstützung dabei, einen ebenfalls verschollenen Goldschatz zu finden und auszuheben.

Die Jagd nach dem Gold führt die zwei ungleichen Männer rund um den Globus. In Spanien stößt Chloe Frazer (Sophia Ali) dazu, bei der man sich nie ganz sicher sein kann, ob ihr zu trauen ist. Und nicht nur sie stellt ein Risiko für das Unterfangen der Männer dar, für das sie allerdings ebenso notwendig ist. Auch der reiche Santiago Moncada (Antonio Banderas), dessen Vorfahren einst Magellans Expedition finanzierten, ist auf der Suche nach dem Schatz. Mithilfe von Auftragskillerin Braddock (Tati Gabrielle) und weiteren skrupellosen Schergen will er sich das kostbare Geschmeide und Geschirr ebenfalls unter den Nagel reißen.

Nicht nur für Gamer

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Müssen zwangsläufig zusammenhalten: Nate, Chloe und Sully (v.l.n.r.).(Foto: Sony Pictures)

Im Vorfeld wurden bei den Fans immer wieder diverse Schauspieler als perfekte Nathan-Drake-Darsteller gehandelt, Tom Holland gehörte nie dazu. Und so war manch einer durchaus entrüstet, als die Besetzung der Hauptrolle bekannt wurde. Schließlich hat Holland mit dem Videospiel-Nate tatsächlich erstmal nicht viel gemein. Und doch ist er in „Uncharted“ keineswegs ein Störfaktor, sondern füllt die sportlichen Fußstapfen seiner animierten Vorlage nicht nur physisch gut aus. Vor allem mit seinem Charme mag er so manchen Zweifler wohl doch überzeugen und jeden Wunsch nach einem anderen Darsteller verblassen lassen. Ihm gegenüber steht mit Mark Wahlberg ein nicht minder passender Sully. Der ist ein knallharter Draufgänger, der zunächst an nichts anderem als der Beute interessiert ist, am Ende aber doch das Herz am rechten Fleck trägt.

Neben dieser sich langsam anbahnenden Männerfreundschaft sind es aber vor allem die spektakulären Actionszenen, die so drüber sind, wie es sich für eine Spiel-Adaption gehört. Hier haben die CGI-Profis wirklich alles gegeben. Atemberaubende Kämpfe, Flüge, Abstürze und Überflutungen sorgen dafür, dass der Zuschauer manches Mal tief in seinen Sessel gepresst wird und Nicht-Schwindelfreie ins Trudeln kommen. Nichts davon könnte im realen Leben so stattfinden, aber das muss es ja auch nicht. Für die Kinoleinwand funktioniert es allemal, sofern man Fan von actionreichen Blockbuster-Abenteuern ist, die sich nicht immer zu ernst nehmen. Wer „Uncharted“ gespielt hat, darf sich zudem über jede Menge Easter Eggs und Anspielungen freuen.

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