Wer zu spät kommt …

Wer zu spät kommt …

Irgendwie habe ich oft das Gefühl, neuen Trends ein wenig hinterherzuhinken. Ich brauche zum Beispiel eine Weile, um mich optisch an neue Entwicklungen auf dem Modesektor zu gewöhnen. Weiße Turnschuhe wären für mich bis vor einem Jahr nicht vorstellbar gewesen, da ich vorzugsweise Schwarz trage. Heute sind sie in meinem Schuhschrank gleich vierfach vertreten. Bei einigen Fashionitems ist eine Gewöhnung aber auch völlig undenkbar, darunter geblümte Leggins, bauchfreie Shirts und Plateau-Buffalos. Die hinken eher mir in den 90ern hinterher.

Ärgerlich wird es, hat man endlich mal eine tolle Geschäftsidee, die dann aber jemand anders früher umsetzt. Vor einigen Jahren sollte es ein Laden sein, in dem gesund belegte Brote verkauft werden. Ein solcher hat soeben in Berlin-Friedrichshain eröffnet. Und erst letzte Woche berichtete ich an dieser Stelle von meiner Idee, Tinder für Jobsuchende auf den Markt zu bringen. Mit einem Wisch zur neuen Arbeitsstelle oder einem neuen Auftrag. Heute musste ich feststellen: Gibt es auch schon. Heißt Selfie Jobs und wurde erst kürzlich von ein paar Schweden erfunden. Die wieder, haben ja mit Ikea und H&M geschäftstechnisch schon viel richtig gemacht.

Gut, die App selbst ist ausbaufähig. Dass mir als Journalistin ausschließlich Berufe im Gastrobereich vorgeschlagen werden, liegt wohl an der fehlenden Filtermöglichkeit. Oder es zeigt einmal mehr, wie es um meinen Job eigentlich so bestellt ist. Womöglich ist die Selfie Jobs App so fortschrittlich, dass sie mich ganz dezent darauf hinweisen möchte, das mehr als Gläserspülen zukünftig nicht drin ist. Dann sollte ich auf sie hören und wäre wenigstens dieses Mal dem Trend ein wenig voraus.

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