William Fitzsimmons – Lions

William Fitzsimmons – Lions

Bekannt ist der Mann aus dem US-amerikanischen Jacksonville/Illonis zum einen für sein auffälliges Äußeres, das bestimmt wird von Glatze, Brille und überdimensionalem Bart. Dieser hat ihn seiner eigenen Aussage nach für die Patienten, die er einst in seinem Job als Psychotherapeut betreute, glaubwürdiger gemacht. Und er ist dieser Optik auch nach seinem Wechsel ins Musikfach treu geblieben. Wobei es diesen Wechsel als bewusste Entscheidung so nie gab, ist Fitzsimmons doch von klein auf als Kind blinder Eltern mit akustischen Reizen in Musikform großgeworden und hat sie zu keiner Zeit seines Lebens ausgeklammert. Neben Brille und Bart ist es zum anderen seine auffallend sanfte Therapeutenstimme, die die Produktionen des Singer/Songwriters ausmacht. So auch beim nunmehr fünften Studioalbum „Lions“, das voller Liebe steckt und ganz passend zum Valentinstag erscheint.

Es ist wieder einmal ein Werk voll gefühlvoller Songs, auch wenn der Ansatz hierfür weniger tragisch ist als beim 2008 erschienenen Vorzeigewerk „The Sparrow And The Crow“. Heute ist das private Familienglück mit Frau und Adoptivtochter dem seinerzeit gelebten Trennungsschmerz gewichen. Das kann man hören, auch wenn „Lions“ ebenso von melancholischer Schönheit geprägt ist wie die vier Alben davor. Diese Schönheit ergibt sich aus Fitzsimmons ganz eigener Intonation der gehauchten Leidenschaft, wie auch der feinen akustischen Instrumentierung der Stücke. „Lions“ ist ein langer, ruhiger Fluss, der hier und da ein wenig eindimensional scheinen mag. Keiner der zwölf sehr persönlichen Songs ragt heraus, alle scheinen sie aus dem selben Gefühl heraus entstanden zu sein. So strahlen sie auch allesamt die gleichen Intensität aus, wobei aber der Hörgenuss in seiner Gänze keinerlei Schaden nimmt.

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