„Promi Big Brother“ ist gerade erst sang- und klanglos in den Versenkung verschwunden, schon ist die nächste TV-Leiche im Anmarsch. Nicht genug, dass mir Heidi Klum bereits seit Jahren – trotz vehementer Verweigerung ihrer Show meinerseits – mit zu viel Medienpräsenz auf den Nerv geht und „GNTM“, „DSDS“ und anderer Castingmüll dank sinkender Einschaltquoten ohnehin schon auf dem Weg in die ewigen Sendejagdgründe sind, da schießt Pro7 nun auch noch die Schiffer mit „Fashion Hero“ nach.
Zwar werden diesmal kreative Designerköpfe und keine unterernährten Designerkleiderständer mit dem Grips eines solchen gesucht, doch viel optimistischer stimmt mich das nicht. Eigentlich hielt ich Claudia Schiffer immer für eines der wenigen Models mit Klasse, was wohl dem Umstand geschuldet war, dass sie meist die Klappe hielt. Während der Klum jedes Mittel recht und keins zu billig ist, um sich in den medialen Mittelpunkt zu drängen, überzeugte die Schiffer durch vornehme Zurückhaltung. Bis jetzt. Ob da finanzielle Aspekte eine Rolle spielen? Man munkelt …
Castingshows leben von Emotionalität, doch schon angesichts des „Fashion Hero“-Konzepts fällt es mir schwer, mir ein anderes Gefühl als Fremdscham auch nur vorzustellen. Die unterkühlte Schiffer noch dazu, und mich beginnt es zu frieren. „Dabei müssen die zehn teilnehmenden Designer die Experten des Onlineversandhandels Asos, des Warenhauskonzerns Karstadt sowie des Modeunternehmens s.Oliver mit ihren Entwürfen überzeugen.“ Allein das spricht ja nicht gerade für Haute Couture und spannende Mode. Da diese direkt im Anschluss an die Shows in die Läden kommt, ist „Fashion Hero“ also nichts anderes als QVC, nur mit schöneren/jüngeren Menschen – und den Quatsch schalte ich schließlich auch nicht ein.
*Geschrieben ungesehen am Tag vor der ersten Ausstrahlung des neuen Pro7-Gruselformats „Fashion Hero“: