Nach einigen Jahren des Rückzugs startet Michael Sebastian Kurth aka Curse nun doch wieder voll durch. Erst gründete er mit Indie Neue Welt sein eigenes Label, dann erschien unter dem Titel „Wir brauchen nur uns“ eine frische Single, und nun ist auch das dazugehörige neue Album da.
Das erste seit sieben Jahren, um genau zu sein. Und trägt er auch noch dieselbe Frisur wie einst, sind im Gesicht ein paar Haare dazu gekommen. Den Bart voller hätte ich den inzwischen 36-Jährigen fast nicht erkannt. Das aber nur optisch, denn musikalisch setzt Curse wieder seine gewohnte Deutsch-Rap-Marke. Doch … mit gereiftem Ansatz.
Einst einer der Einflussreichsten der Szene, ist deren Entwicklung der letzten Jahre offenbar nicht ungehört an ihm vorüber gegangen. Vergleiche mit aktuellen Produktionen von ihm nachgefolgten Kollegen wie Casper, Prinz Pi und Marteria liegen nah, ist doch auch Curse neugewonnene musikalische Freiheit deren Sound nicht fern. Doch ist das alles doch nur eine logische Weiterentwicklung dessen, was Curse schon lange vor den Genannten begonnen hat und alles andere als Effekthascherei. Moderner, offener gestalten sich die Stücke auf „Uns“, verzichten auf Attitüde und setzen auf Präsenz, während Curse in seinen Texten Wert auf echte Themen, Lyrik und Eindringlichkeit setzt. Und er pfeift auf Genregrenzen. Das könnte ihn den einen oder anderen alteingesessenen Fan kosten, doch gewinnt er bestimmt für jeden verlorenen einen neuen Anhänger dazu.