Der Ire Andrew Hozier-Byrne ist mit Musik groß geworden. Als Sohn eines Blues-Drummers und selbst gesegnet mit einem außerordentlichen Talent führte an der Musikerkarriere quasi gar kein Weg vorbei. Mit 15 Jahren erste Banderfahrungen gesammelt, folgte einige Zeit später das Musikstudium am renommierten Trinity College in Dublin und die Mitgliedschaft im dortigen Orchester.
Brach er das Studium auch ab, war das natürlich nicht das Aus für Andrew und die Musik. Weiter ging es im klassischen Chor Anúna, der Genres wie Barock, Folk und Pop miteinander kombiniert. Und genau das hat Hozier offenbar nachhaltig beeinflusst, denn Elemente dieser Genres finden sich bei ihm auch heute wieder.
In Irland feierte Hozier solo mit seiner Debütsingle „Take Me To Church“ Erfolge, die Platz 2 der dortigen Singelcharts erreichte. Das Thema seinerzeit mehr als aktuell, behandelt er dort doch die Diskriminierung von Homosexualität in Russland. Dieser Erfolg und die Thematik dürften den Ausschlag dafür gegeben haben, dass das Stück 2013 auch jenseits der irischen Grenzen veröffentlicht und überall positiv aufgenommen wurde. Heute ist der Song bei uns ein viel gespielter Radiohit und hat den smarten Iren bereits in die US-Shows von David Letterman und Ellen DeGeneres gebracht. Hozier zeigt in „Take Me To Church“ die beschriebenen Missstände ohne erhobenen Zeigefinger auf und packt den Zuhörer mit einer mitreißenden Instrumentierung und seiner warmen, berührenden Stimme.
Dieser Song ist nun auch der Opener zum ersten Album Hoziers, auf dem sich der 24-Jährige von ganz unterschiedlichen aber stets sehr persönlichen Seiten zeigt. Mal verletztlich, mal stark, mal laut, mal leise. Andrews Vocals fügen sich mit Piano, Gitarre, Bass, Chor zu einem großen Ganzen zusammen, das durch seine Emotionalität berührt, ohne pathetisch zu werden. Andrew nennt Musiker wie John Lee Hooker, Pink Floyd, Leonard Cohen, Nina Simone und Tom Waits als Inspirationsquellen – und ein wenig wirkt es, als hätten sie alle sich in diesem Album vereint. Blues, Folk, Soul, Gospel und Pop in wunderbarer Einigkeit machen Hoziers „Hozier“ zu einem tollen Longplayer.