F***ing Summer in the City

F***ing Summer in the City

Ich hatte mir vor einigen Wochen angesichts des seinerzeit ach so miesen Wetters geschworen, mich über nichts, aber auch rein gar nichts aufzuregen, das der Sommer so mit sich bringt, sollte er noch eintreffen. Natürlich habe ich als eingefleischte Pessimistin zu diesem Zeitpunkt gar nicht damit gerechnet, dass das noch passieren könnte – und vor allem nicht in diesem Umfang. Es ist gar nicht so leicht, all die Dinge, die einen normalerweise bei 35 Grad Außentemperatur inmitten der Großstadt nerven, geflissentlich zu ignorieren. Derzeit rege ich mich also NICHT auf über:

Penetrante Wespen, die am Tage um mein Essen kreisen; penetrante Mücken, die nachts um meine Ohren kreisen (und es dabei nicht belassen); gehaltlose ARD-Sondersendungen mit so geistreichen Titeln wie „Gluthitze und Unwetter über Deutschland“; gestandene Männer in kurzen Hosen, mit freiem Oberkörper und Flip Flops, eisgekühlte Weißweinschorlen, die nach drei Minuten lauwarme Weißweinschorlen mit mehr Wasser als Wein sind; dicke Mädchen in bauchfreien Tops, Hotpants und Römersandalen; grelle Shirts und Accessoires in Neonfarben, die in den Augen schmerzen – getragen von Hipstern und verzweifelten Hausfrauen gleichermaßen; völlig überfüllte Rheinufer und Badeseen, damit einhergehend lärmende Kinder sowie Erwachsene, die überall ihren Unrat liegen lassen; Freibäder ganz allgemein; das verschwitze Klebenbleiben an sämtlichen Sitzflächen; Nichthundebesitzer, die nun auch die wenigen ausgewiesene Hundewiesen als Liegewiesen missbrauchen und sich dann über frei laufende Hunde beschweren; schwitzende Menschen, die aus Prinzip oder Überzeugung kein Deo benutzen; Fotos von Füßen im Urlaub auf Facebook; die Abwesenheit von Meer; die Abwesenheit von Wind; die Abwesenheit eines Pools; das Ende des Jahresurlaubs; die wetterbedingte Trägheit; die dennoch nicht aufzuschiebende Arbeit; das dauernde Gefühl, zu viel anzuhaben und doch irgendwie zu nackt zu sein, um so in die Öffentlichkeit zu gehen; alle jene, denen das egal ist und die es trotzdem tun …

Ihr seht, es gibt vieles, über das ich mich gerade nicht beklage. Aus eben diesem Grund fällt die Kolumne in dieser Woche wegen Hitze aus … irgendwie.

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