Zurückblickend auf das Jahr 2013 kann man durchaus behaupten, dass esPharrell Williams geschafft hat, die Popmusik zu revolutionieren. Und das ist nicht das erste Mal, denn der Mann aus Virginia Beach konnte schon in früheren Zeiten immer wieder Musikgeschichte schreiben. Ihm gelingt es, bei aller Mainstreamigkeit volle Kredibilität zu vermitteln. Große Hits zu schreiben, ohne sich dabei zu verkaufen. Etwas, worum ihn viele andere beneiden (dürften). Seiner Kreativität scheinen keine Grenzen gesetzt – und das auch über den Tellerrand der Musik hinaus. Gemeinsam dem Künstler Takashi Murakami entwarf er eine Skulptur, und für Labels wie Louis Vuitton war als Schmuckdesigner tätig. Was Williams anfasst, wird zu Gold. Inzwischen hat er mit i am OTHER ein eigenes Unternehmen, das sich um die Vermarktung ganz unterschiedlicher Produkte z.B. aus dem Bekleidungssegment kümmert.
Mit Gold und Platin ausgezeichnete Verkaufsschlager sind auch seine Musikproduktionen. Bereits seit Ende der 90er-Jahre ist er immer wieder an den ganz großen Alben und Hits anderer Künstler beteiligt. Neben eigenen Sachen für das mit Chad Hugo geführte Projekt The Neptunes sowie der um Shae Haley zum Trio erweiterten und N.E.R.D. getauften Formation sind es Nummern für Nelly („Hot In Herre“), Jay-Z („I Just Wanna Love U (Give It 2 Me)“), Britney Spears („I’m A Slave 4 You“) undJustin Timberlake („Like I Love You“), die Williams zu einem der wichtigsten Songschreiber und Produzenten der Jetztzeit avancieren lassen. Es ist sein stets funktionierender Mix aus so unterschiedlichen Genres wie Rock, Britpop und HipHop, der eine Pharrell Williams-Produktion so besonders macht.
Alle Highlights hört ihr übrigens in dieser Playlist!
Das hat Williams 2013 mal wieder gleich mehrfach unter Beweis gestellt. Nicht nur wurden Robin Thickes „Blurred Lines“ und die gemeinsam mit Nile Rodgers aufgenommene Daft Punk-Nummer „Get Lucky“ zu DEN Abräumern 2013. Auch folgte kurz vor Ablauf des Jahres mit „Happy“ eine Soloproduktion Pharrells für den Soundtrack zu „Ich – einfach unverbesserlich 2“, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Das 24-stündige Video zu der tatsächlich multiple Glücksgefühle und gute Laune im Überschwang auslösenden Nummer – mal wieder eine Williams-typische Innovation. Ein Geniestreich, dem nun mit dem Album „G I R L“ der nächste folgt. Nach „In My Mind“ von 2006 ist „G I R L“ das zweite Soloalbum des allein in diesem Jahr für sieben Grammys nominierten Künstlers. Dass er hierfür so einige namhafte Kollegen als Gäste gewinnen konnte, versteht sich wohl von selbst. Mit Williams zu arbeiten, ist für jeden Artist eine Art Ritterschlag und eine echte Inspiration. Unter anderem mit dabei sind Justin Timberlake, Miley Cyrus und Alicia Keys.
Ein wenig kontrovers muten Titel und Fokus des Albums, den Pharrell selbst als „feminist“ bezeichnet, schon an, denkt man allein an die Thicke-Nummer „Blurred Lines“ zurück. Bei der schlug Williams noch ganz andere Töne an („You the hottest bitch in this place …“), als fast nackte Models um ihn und Kollege Robin herum tanzten. Doch wie auch immer, „G I R L“ verstehen die Frauen doch gern als Kompliment an ihr Geschlecht, wenn sie zu jedem einzelnen Song wackelnd ihren Hintern bewegen.