Schon seit 2010 bilden Ella Girardot, ihr Bruder Elliot, Orlando Leopard und Hamish Barnes das britische Indiepop-Quartett Arthur Beatrice, doch erst jetzt ist mit „Working Out“ das erste Album der Londoner erschienen. Die erste Single „Midland“ verbreitete sich 2012 ausschließlich durch Empfehlungen von Freunden und über diverse Social Media-Plattformen – eine groß angelegte Marketingmaschinerie wurde gar nicht erst bemüht. Und so wie man sich erzählt, dass diese Band der Inbegriff von Understatment ist, klingt auch das Debüt entsprechend unaufgeregt – auf eine ganz wundervolle Art.
Mit ihrem immer wieder auch zweistimmigen Gesang, für den Ella und Orlando verantwortlich zeichnen, erschaffen Arthur Beatrice einen sanftmütigen Sound, der sich aus der Fülle musikalisch ähnlich gelagerter Bands durchaus abhebt. Im wunderbar entspannten Klangumfeld von flüsterndem 80er-NewWave, ambitionierten Gitarren und Rhythmen mit Einflüssen aus Jazz und Swing kommt gerade Ellas hinreißende Stimme hervorragenden zur Geltung. Trotz aller Zurückgenommenheit haben die Songs auf „Working Out“ eine faszinierende Sogwirkung und scheinen trotz aller Melancholie positiv und optimistisch, funktionieren tröstend in ihrer Eindringlichkeit. Vergleiche zu The xx können gezogen werden, hinken aber, ist der Sound von Arthur Beatrice doch trotz aller gelegentlicher Coolness in Ellas Stimme weitaus organischer und zerbrechlicher. Machen The xx eher Musik für die Nacht, sind Arthur Beatrice das Pendant für den Tag dazu. Kultivierter Dreampop ohne Kitsch und Pomp, der berührt.