Kakkmaddafakka – Six Months Is A Long Time

Kakkmaddafakka – Six Months Is A Long Time

Zumindest anfänglich hat der Name der fünf Jungs aus dem norwegischen Bergen dem einen oder anderen sicherlich ein Fragezeichen ins Gesicht gemeißelt. Inzwischen aber gehören Axel und Bruder Pål Vindenes, Stian Sævig, Jonas Nielsen und Kristoffer van der Pas aka Kakkmaddafakka zum festen Inhalt des sommerlichen Festivalkalenders und konnten mit bereits zwei erschienenen Alben ihren außergewöhnlichen Namen auf der Liste der angesagten Indiepopbands jüngster Generation festigen.

Längst also sind sie dem Jugendzentrum ihrer Heimat, in dem alles begann, entwachsen. Gegründet 2004, veröffentlichen Kakkmaddafakka 2007 nach einer vorherigen EP namens „Already Your Favourite“ ein erstes Album. „Down To Earth“ verschafft ihnen nicht nur im eigenen Land recht schnell eine solide Fanbase, auch bringt sie das – nicht von allen Kritikern wohlwollend aufgenommene – Werk alsbald auf die Festivalbühnen Europas. Und hier fühlen sich die fünf sichtlich wohl, überzeugen durch ein hohes Maß an Rampensäuigkeit und bieten große Live-Unterhaltung. Das spricht sich herum, und nach dem 2011 erfolgten Release von Album #2, dem von Erlend Øye produzierten „Hest“, gehören Kakkmaddafakka auch in Deutschland zum Programm von Festivals wie Melt!, Immergut, c/o pop und Hurricane/Southside.

Grundsätzlich erinnern Musik und Auftritte Kakkmaddafakkas an einen Abenteuerspielplatz, auf dem sich die Bandmitglieder zu ihrem eigenen Vergnügen und dem ihres Publikums austoben. Niemals haben sie für sich den Anspruch gepachtet, Musik auf CD zu brennen, die über besonderen Tiefgang und massig Substanz verfügt. Maximaler Spielspaß ist vielmehr die Devise. Das ändert sich auch nicht mit dem neuen und dritten Album „Six Months Is A Long Time“, das ebenfalls mit Erlend Øye entstand. Infantile gute Laune vermischt sich mit pubertären Sehnsüchten, erzählt werden Geschichten aus der Heimatstadt. Ein wenig seichter als in der Vergangenheit klingt „Six Months Is A Long Time“ dann doch noch mal, sofern das überhaupt möglich ist. Doch reißt es die Vorfreude auf die Live-Auftritte der fünf Norweger, bei denen die Songs des Albums gern aus vollem Halse mitgesungen werden dürfen, wieder raus.

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